Grand Prix Grand Prix: Popmusik hat den deutschen Schlager verdrängt

Hamburg/dpa. - Der Sieger der Qualifikation wird beim Finale des Eurovision SongContest am 24. Mai im lettischen Riga für Deutschland singen. Imvergangenen Jahr war die deutsche Vertreterin Corinna May mit ihremRalph-Siegel-Song «I Can't Live Without Music» im Finale in Tallinn(Estland) gerade mal auf dem 21. Platz gelandet.
Die Songs der diesjährigen Teilnehmer wurden bei der Präsentationim überfüllten «Schmidt Theater» an der Reeperbahn nicht vorgestellt.Nach Angaben des NDR, der den Vorentscheid in der ARD ausrichtet,werden die Beiträge - darunter neun deutschsprachige - vom 7. Februaran zu hören sein.
Zu den Bewerbern um die Grand-Prix-Krone gehören «Der Junge mitder Gitarre», der für die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» anden Start geht, sowie die Sängerin Senait, die von der BerlinerTageszeitung «taz» ins Rennen geschickt wird. Erstmals stellen gleichdrei Zeitungen - im Verbund mit Plattenfirmen - jeweils einen eigenenKandidaten für die Kult-Veranstaltung. Antreten wird - entgegen allerRückzugsankündigungen - auch wieder Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel.Sein Schützling ist Sängerin Lou, die bei der Vorentscheidung 2001bereits auf den dritten Platz kam. «Für mich war der Grand Prix einKindheitstraum und ich freue mich, wieder dabei zu sein», sagte dieSängerin, die ohne ihren erkrankten Komponisten nach Hamburg kam.
Zu den weiteren Teilnehmern zählen die Bands Beatbetrieb, Vibe,Freistil, Lovecrush und Tagträumer im Duett mit Sängerin Aynur.Außerdem wollen die Solo-Künstlerinnen Charlemaine und Isgaard sowiedie Musiker Elija, Sascha Pierro und Joachim Deutschland um dasTicket nach Riga singen. Die polnische Gruppe Troje versucht ihrGlück beim Grand Prix sogar in zwei Anläufen: Das Trio startet sowohlin Polen als auch in Deutschland bei der Vorentscheidung und könnteals Sieger für beide Länder in Riga antreten.
Mit ihrer Auswahl setzen die Plattenfirmen, die die Teilnehmerfür den Sängerwettstreit stellen, nach Ansicht Meier-Beers auf «echteErfolgschancen Deutschlands im internationalen Finale». DasÜberwiegen der deutschsprachigen Titel in diesem Jahr bringe das«selbstbewusste Vertrauen» zum Ausdruck, dass die deutsche Spracheund internationale Pop-Qualität miteinander vereinbar seien. «Damitscheint die Erneuerung des Grand Prix Eurovision in Deutschlandendlich gelungen.»


