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Drohungen gegen Politiker Göring-Eckardt: Wurde mit einem spitzen Gegenstand bedroht

Politiker berichten immer wieder von Drohungen. Nach dem früheren SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert erzählt auch die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt, was sie konkret für Erfahrungen gemacht hat.

Von dpa 25.04.2025, 19:05
Sie habe Veranstaltungen zum Teil nur noch mit BKA-Schutz machen können, schildert die ehemalige Vizepräsidentin des Bundestags. (Archivfoto)
Sie habe Veranstaltungen zum Teil nur noch mit BKA-Schutz machen können, schildert die ehemalige Vizepräsidentin des Bundestags. (Archivfoto) Christoph Soeder/dpa

Berlin - Ähnlich wie der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert berichtet auch die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt von persönlichen Anfeindungen. „Ich habe erlebt, dass mich jemand bei einer öffentlichen Veranstaltung auf der Toilette mit einem spitzen Gegenstand bedroht hat“, sagte sie im Podcast „Tagesanbruch - die Diskussion“ des Nachrichtenportals „t-online“.

„Ich bin angeschrien worden, verfolgt worden, habe zum Teil Veranstaltungen nur noch mit dem Schutz des BKA machen können“, sagte Göring-Eckardt weiter. Sie betonte aber auch: „Noch viel dramatischer ist das natürlich für Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker.“ Denn die seien immer vor Ort, man treffe sie beim Einkaufen. 

Sie wisse, dass es eine ganze Reihe von Menschen gebe, die das nicht aushalten oder es ihrem Umfeld nicht mehr zumuten möchten. Sie sei froh, dass es weiterhin auch die anderen gebe.

Kühnert begründet Rücktritt mit Angst um Sicherheit

Der SPD-Politiker Kühnert hatte seinen Rückzug aus der Politik auch mit wachsender Sorge um seine persönliche Sicherheit begründet. „Meine rote Linie ist da, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß“, sagte er kürzlich der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Berliner war im Oktober 2024 als Generalsekretär zurückgetreten und hatte bei der Bundestagswahl nicht erneut kandidiert. Als Grund nannte er damals gesundheitliche Probleme.

Hingegen entschied sich Göring-Eckardt für eine andere Reaktion. „Ich habe gedacht: Ihr kriegt mich hier nicht weg“, sagte sie. Sie begründet ihre Haltung mit ihrer Biografie. „Jetzt bin ich in der DDR aufgewachsen, sprich in einer Diktatur, war Teil derjenigen, die in der friedlichen Revolution dieses Regime gestürzt haben.“ Sie habe wahrscheinlich in sich etwas, „dass ich sage, ich lasse mir das auch nicht wieder wegnehmen. Wir haben die Demokratie einmal erkämpft – und das wird auch Lebensaufgabe bleiben“.

Die aus Thüringen stammende Politikerin Göring-Eckardt ist langjährige Bundestagsabgeordnete. Sie war bis vor kurzem auch Bundestagsvizepräsidentin.