2. Bundesliga Gekämpft, aber verloren: Hertha unterliegt St. Pauli
Hertha BSC hält gut mit gegen den neuen Tabellenführer. Doch auch die Alte Dame kann dem FC St. Pauli nicht die erste Niederlage seit April zufügen.
Berlin - Völlig ausgelaugt sanken die Spieler von Hertha BSC auf den Boden. Nach 90 Minuten Kampf schleppten sich Fabian Reese und Co. nur mit Mühe zum obligatorischen Abklatschen mit den Gewinnern des FC St. Pauli. Nach zwei Siegen in Folge mussten die Berliner gegen den neuen Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga am Samstagabend eine Niederlage hinnehmen.
Gegen die seit April ungeschlagenen Hanseaten verlor Hertha zu Hause 1:2 (0:1) und bleibt im Tabellenmittelfeld. Pauli schob sich dank des besseren Torverhältnisses vor den Lokalrivalen Hamburger SV an die Spitze. Johannes Eggestein (25. Minute) mit seinem ersten Tor seit November und Marcel Hartel (74.) per Kopf hatten die Gäste in Führung gebracht. Hertha-Joker Derry Scherhant (83.) sorgte nur noch für den Anschlusstreffer.
Unmittelbar vor dem Anpfiff hatte Ex-Herthaner Kevin-Prince Boateng wenige Wochen nach seinem Karriereende das Olympiastadion auf einen emotionalen Abend eingestimmt. Über die Stadionlautsprecher schickte der ehemalige Offensivspieler eine Liebeserklärung an seinen Jugend- und Herzenverein. „Ich bin Herthaner. Ich werde diesem Verein immer treu bleiben. Ha, Ho, He für immer“, brüllte Boateng der prall gefüllten Ostkurve zu.
Von der Tribüne aus sah der 36-Jährige einen engagierten Beginn seiner Berliner. Die Elf, die den dramatischen Last-Minute-Sieg in Kiel errungen hatte, entwickelte zwar zunächst selbst keine Torgefahr, hielt die Gäste aber gut vom eigenen Tor weg. Gerade, als sich die Hertha mehr und mehr nach vorne wagte, fiel das Gegentor. Eggesteins ersten Versuch aus der Drehung parierte Tjark Ernst noch sehenswert, beim Nachschuss war er machtlos.
Fast wäre Ernst vor der Pause noch einmal geprüft worden. Einen Elfmeter nahm Schiedsrichter Deniz Aytekin nach Ansicht der Videobilder aber wieder zurück.
Nach der Halbzeit drückte die Mannschaft von Fabian Hürzeler zunächst auf das 2:0, die Hausherren standen tief in der eigenen Hälfte. Mit zunehmender Spieldauer spielte sich auch die Hertha wieder in die Nähe des gegnerischen Strafraums. Die klaren Torchancen fehlten den Berlinern aber.
In der Folge entwickelte sich ein munteres Hin und Her. Pauli gelang immer wieder der Vorstoß in den Berliner Strafraum. Beim Torabschluss agierten die Gäste aber zu ungenau. Ein Schlenzer von Eggestein (65.) flog knapp über die Latte, ein Kopfball von Hartel prallte genau drauf. Im zweiten Anlauf ließ sich der Pauli-Kapitän dann seinen Treffer nicht mehr nehmen. Hertha kam nur noch zum Anschlusstreffer durch Scherhant.