Geschichte Gedenkveranstaltungen erinnern an Holocaust-Opfer
Hannover - An vielen Orten in Niedersachsen haben Menschen am Samstag der Opfer des Holocaust gedacht. Unter anderem fanden in Oldenburg, Lüneburg und Bad Pyrmont Aktionen statt. Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch Soldaten der Rote Armee jährte sich am Samstag zum 79. Mal.
Niedersachsens Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Gerhard Wegner, wies auf den Missbrauch der Solidarität mit Israel durch rechtsradikale Personen und Parteien hin. „Hier wird zwar sorgfältig jeder Anschein von Judenfeindlichkeit vermieden, aber nur, um umso ungehemmter gegen Migranten und Muslime hetzen zu können. Antisemitismus lässt sich jedoch nicht durch Rassismus bekämpfen“, sagte Wegner bei einem Gedenkgottesdienst in Springe bei Hannover.
Die Mitglieder des Verdi-Landesbezirksvorstands in Niedersachsen und Bremen verabschiedeten am Samstag eine Resolution gegen rechts. „Wir sind schockiert, aber nicht überrascht, dass sich Ende November hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer getroffen haben, um Pläne zu schmieden, wie sie größere Teile unserer Bevölkerung deportieren können“, sagte Christina Domm vom Landesbezirksvorstand. Das Erstarken rechter Kräfte erfülle sie mit großer Sorge.
Ein Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa Ende November hatte viele Menschen aufgeschreckt. Nach einem Bericht des Medienhauses „Correctiv“ über das Treffen gab es schon in den vergangenen Wochen viele Kundgebungen gegen rechts.