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NS-Vergangenheit Gedenkstätte: Nutzungsvertrag zu Ex-Nazi-Stollen steht

Einst mussten Häftlinge des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge ein Stollensystem in die Berge treiben. Die Nutzung des Stollens für Bildungsarbeit ist nun gesichert.

Von dpa 25.04.2025, 08:23
Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat die Nutzung des einst von KZ-Häftlingen gebauten Stollensystems eigenen Angaben nach nun sichern können. (Archivbild)
Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat die Nutzung des einst von KZ-Häftlingen gebauten Stollensystems eigenen Angaben nach nun sichern können. (Archivbild) Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/ZB

Langenstein-Zwieberge/Magdeburg - Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat eigenen Angaben nach eine Nutzungsvereinbarung für das einst von KZ-Häftlingen gebaute Stollensystem in Langenstein geschlossen. Es sei ein entsprechender Vertrag mit der aktuellen Eigentümerin unterzeichnet worden, teilte die Stiftung mit. „Nach zwölf Jahren der Duldung gibt es endlich wieder eine rechtliche Grundlage für die Nutzung des Stollensystems durch die Gedenkstätte“, sagte Stiftungsdirektor Kai Langer.

Vertrag erlaubt auch Erweiterung des genutzten Areals

Der Vertrag sehe die Nutzung des nicht militärisch nachgenutzten Teils der Anlage vor. Bislang habe die Gedenkstätte ein Areal von ungefähr 120 Metern nutzen können. Die Vereinbarung erlaube auch eine mögliche Erweiterung, hieß es. Überlegungen für die Einrichtung eines Rundgangs im Stollen gibt es schon seit einigen Jahren. Zudem werde das Eigentümerunternehmen kein Geld von der Stiftung für die Nutzung verlangen. Der Vertrag sei unbefristet. 

Noch im vergangenen Jahr wurden Sorgen darüber laut, dass der öffentliche Zugang zum Stollensystem nicht mehr gewährleistet sein könnte. Eine mögliche kommerzielle Nutzung durch einen neuen privaten Eigentümer stand im Raum.

Viele Tote bei Bau des Stollens

Die Häftlinge des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge, die aus 23 Ländern kamen, mussten von April 1944 bis April 1945 ein 13 Kilometer langes Stollensystem in die Thekenberge treiben. Infolge der körperlichen Strapazen und der mangelhaften Ernährung starben binnen eines Jahres über 1.700 von mehr als 7.000 Häftlingen.