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Bikesharing Aus für öffentliches Leihradsystem in Berlin

Ab Juli wird es kein öffentlich gefördertes Leihradsystem in Berlin mehr geben. Der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter Nextbike läuft dann aus. Den Nachteil haben vor allem die Randbezirke.

Von dpa 25.04.2025, 12:11
Will auf eigene Rechnung in Berlin weiter machen: der Leipziger Leihradanbieter Nextbike. (Archivbild)
Will auf eigene Rechnung in Berlin weiter machen: der Leipziger Leihradanbieter Nextbike. (Archivbild) Leonie Asendorpf/dpa

Berlin - Anders als ursprünglich geplant, will der Senat vorerst kein öffentlich betriebenes Fahrradverleihsystem in der Hauptstadt mehr unterstützen. Noch bis Ende Juni läuft der Vertrag der Stadt mit dem bisherigen Anbieter Nextbike, wie die Senatsverwaltung auf Anfrage mitteilte. Eine neue Ausschreibung sei derzeit nicht vorgesehen.

„Die Grundlagen für eine erneute wettbewerbliche Vergabe wurden durch den Haushaltsgesetzgeber vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage nicht geschaffen“, teilte die Senatsverwaltung mit. „Vor diesem Hintergrund ist die Durchführung des angestrebten wettbewerblichen Verfahrens nicht möglich.“ 

Dabei war für den Betrieb eines öffentlichen Leihradsystems nach langem Ringen genügend Geld im Haushalt vorgesehen. Eine Zuweisung der politisch beschlossenen Mittel für 2025 durch den Finanzsenat sei aber nicht erfolgt, teilte Nextbike mit. „Die deutsche Hauptstadt wird also in Kürze kein öffentliches städtisches Bike Sharing mehr haben. Das ist ein absolut negatives Alleinstellungsmerkmal in Europa“, hieß es. 

Nextbike will auf eigene Rechnung weitermachen 

Der bisherige Vertrag zwischen dem Senat und den Leipzigern, die seit 2017 das öffentliche Leihrad-System in Berlin betreiben, läuft zum Juli aus. Das Unternehmen muss dann die festen Stationen abbauen, will aber auf eigene Rechnung weitermachen. „Wir lassen uns natürlich nicht unterkriegen und werden den Betrieb nahtlos fortsetzen“, teilte Nextbike mit. 

Allerdings wird sich das Unternehmen dann aus einigen Bezirken zurückziehen und auf die Stadtteile konzentrieren, in denen sich das Geschäft lohnt. Unter anderem in Steglitz, Neukölln, Tempelhof, Marzahn-Hellersdorf, Pankow oder Reinickendorf seien dann ein kleinere Verleihgebiete geplant, hieß es. Zudem werde das Angebot etwas teurer.