Frist abgelaufen Frist abgelaufen: Geschäftsteilhaber nimmt Moshammer-Erbe an

München/dpa. - Der Alleinerbe und Geschäftsteilhaber des ermordeten Modemachers Rudolph Moshammer, Walter Käßmeyer, hat dasErbe angenommen. Um Mitternacht sei die sechswöchige Fristabgelaufen, binnen derer der Geschäftsmann das Erbe hätte ausschlagenkönnen, bestätigte der Präsident des Münchner Amtsgerichts, GerhardZierl, am Mittwoch einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». «EineAusschlagungserklärung ist bisher nicht eingegangen.»
Die genaue Höhe des Vermögens ist weiter unklar. Unter anderemzählen dazu das zu Unrecht als Villa bezeichnete Reihenmittelhaus indem Münchner Nobelvorort Grünwald, das nach Informationen der«Süddeutschen Zeitung» ebenso wie eine Moshammers langjährigemChauffeur zugedachte Wohnung schuldenfrei sein soll. Moshammersgeliebte Yorkshire-Hündin Daisy lebt nun bei dem Chauffeur.
Die drei Rolls Royce Moshammers sowie der Schmuck seiner 1993gestorbenen Mutter Else sollen dem Bericht zufolge verkauft werden.Der Erlös soll Obdachlosen zu Gute kommen, ebenso wie 45 000 Euroaus der Versteigerung eines Hemdes aus dem Besitz Napoleons.Insgesamt könnte so für die Obdachlosen eine sechsstellige Summezusammen kommen.
Rund 3000 Produkte aus Moshammers Boutique «Carnaval de Venise» -darunter Krawatten, Sakkos, Parfums, CDs und Bücher sollten hingegenim Internet versteigert werden. Der Laden habe nach erfolgreicherZeit in den siebziger und achtziger Jahen kaum noch Gewinne gebracht.Moshammer sei aber immer noch einigermaßen wohlhabend gewesen.Allerdings sei die 1983 erworbene Traditionsgaststätte «Hundskugel»mit einer schweren Hypothek belastet.
Moshammer war Mitte Januar von einem 25 Jahre alten Irakererdrosselt worden. Der mutmaßliche Mörder gab an, eshabe Streit um einen vereinbarten Liebeslohn gegeben.