Gewalt gegen Frauen Frau mit Messer erstochen - Anklage gegen Ex-Partner
Die Trennung von seiner Ex-Partnerin soll einen Mann tief gekränkt haben - er beschließt, sie zu töten. Nun muss sich der 46-Jährige wegen eines mutmaßlichen Femizids vor Gericht verantworten.
![Mehrmals soll ein damals 45-Jähriger auf seine Ex-Partnerin eingestochen und sie getötet haben - die Staatsanwaltschaft geht von einem Femizid aus. (Symbolbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/07/61105280-d130-42e3-8708-d36a2b9ef8f7.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - Er soll seine Ex-Partnerin aus „massiver Eifersucht“ und „übersteigertem Besitzdenken“ erstochen haben - rund fünf Monate später liegt die Anklage gegen den 46-Jährigen vor. Wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen soll der Mann vor Gericht kommen, wie die Staatsanwaltschaft Berlin mitteilte. Laut Anklage soll er die 28-Jährige im August vergangenen Jahres ohne Vorankündigung in Friedrichsfelde in ihrer Wohnung aufgesucht und mit dem Messer attackiert haben. Das Opfer erlitt 28 Stich- und Schnittverletzungen, es starb später.
Nach den Ermittlungen hat sich die junge Frau wenige Monate vor der Tat von dem Mann getrennt. Der türkische Staatsangehörige sei nicht bereit gewesen zu akzeptieren, „dass diese ein Leben ohne ihn führen könnte“, heißt es in der Anklage, und habe beschlossen, die Griechin zu töten. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Femizid aus. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind.
Fall sorgte für Entsetzen
Den Ermittlungen zufolge soll es am Abend des 30. August 2024 zu einem Streit gekommen sein, als der damals 45-Jährige die Frau aufsuchte. Dabei soll es zu der tödlichen Messerattacke gekommen sein. Die 28-Jährige wurde laut Staatsanwaltschaft und Polizei im Hausflur des Mehrfamilienhauses entdeckt, Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Der Mann wurde noch am selben Tag festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Er habe sich bisher zu den Vorwürfen nicht geäußert. Der 46-Jährige ist Vater von einem Sohn und drei Töchtern. Ob es sich dabei um gemeinsame Kinder mit der 28-Jährigen handelt, konnte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen.
Die tödliche Gewalttat im August ereignete sich nur wenige Tage nach einem weiteren mutmaßlichen Femizid, der derzeit am Berliner Landgericht verhandelt wird. Ein 50-Jähriger soll seiner Ex-Frau aufgelauert und die 36-Jährige völlig überraschend attackiert haben. Schlägen und Tritten folgten Messerstiche - einer davon war tödlich. Die beiden Fälle lösten Entsetzen und politische Diskussionen über Gewalt gegen Frauen aus.