Flugzeugabsturz in Kolumbien Flugzeugabsturz in Kolumbien: Dritter Chapecoense-Torwart beendet Karriere
Medellín - Der dritte Torwart des von einer Flugzeugtragödie schwer getroffenen brasilianischen Fußballclubs Chapecoense beendet seine Karriere. Nivaldo, der nicht mit nach Medellín zum Finale um den Südamerika-Cup gegen Atlético Nacional gereist war, erklärte am Mittwoch, sofort mit dem Fußball aufzuhören. Er ist seit 2007 bei dem Verein, der seit 2014 in Brasiliens Serie A spielt. Der 42-Jährige hatte aber ohnehin geplant, nach Ende der Saison aufzuhören. Er bestritt 299 Spiele für den Club, eigentlich sollte er noch einmal zum Einsatz kommen, um mit 300 Spielen seine Karriere zu beenden.
Unter Tränen sagte Nivaldo dem Portal „Globoesporte“, sein emotionaler Zustand lasse kein weiteres Spiel mehr zu: „Als Sportler geht es einfach nicht mehr.“ Jetzt sei aber der Moment, wo alle zusammenhalten müssten, „um ein neues Chapecoense zu formen“.
Der erste Torwart Danilo war nach dem Absturz gestorben, Ersatzkeeper Jackson Follmann überlebte, ihm musste aber das rechte Bein amputiert werden. Insgesamt starben 71 Menschen. Sechs Passagiere überlebten den Absturz, der sich kurz vor Medellín an einem Berg ereignete.
Lichter flackerten vor Absturz
Die Hinweise auf technische Probleme als Ursache verdichten sich. Eine überlebende Stewardess berichtete, „dass die Lichter 40, 50 Sekunden vor dem Absturz zu flackern begannen und ausgingen“. In der Nähe der kolumbianischen Stadt Medellín war die gecharterte Maschine am Montagabend auf dem Weg zum Finalhinspiel um den Südamerika-Cup gegen Atlético Nacional an einem Berg abgestürzt. Da das Flugzeug nicht explodierte, wird Treibstoffmangel als Absturzursache vermutet. Genauen Aufschluss sollen die gefundenden Blackboxes liefern. (dpa)