Flugzeugabsturz in die Weser Flugzeugabsturz in die Weser: Keine Spur von Maschine und Passagieren

Bremerhaven/dpa. - Unmittelbar nach dem Unglück am Mittwochvormittag warendrei der insgesamt neun Insassen des Flugzeugs geborgen worden, zweivon ihnen starben jedoch kurze Zeit später. Die Suche soll am Freitagbei Tageslicht fortgesetzt werden.
Das Flugzeug war kurz nach dem Start in die eiskalte Wesergestürzt. Eine 43 Jahre alte Frau aus Lohr am Main überlebte dasUnglück. Ihr Zustand hat sich den Angaben zufolge inzwischenstabilisiert. Der zunächst gerettete 58 Jahre alte Pilot und einweiterer Insasse starben kurz nach ihrer Bergung am Mittwoch.
Mit Spezialschiffen und einer Suchhundestaffel des Deutschen RotenKreuzes suchten die Rettungskräfte am Donnerstag einen etwa fünfKilometer langen Abschnitt der Weser vor Bremerhaven ab. «Wir wissennicht einmal genau, wo das Flugzeug aufgeschlagen ist», sagteEinsatzleiter Gerhard Schulze. In der Nähe der vermutetenAbsturzstelle entdeckte eines der Suchschiffe eine ungewöhnlicheUntiefe auf dem Weserboden. Als Taucher die Stelle untersuchten,seien sie wegen der schwierigen Wetter- und Strömungsverhältnisseselbst mehrfach in Lebensgefahr geraten, so dass die Sucheabgebrochen werden musste, sagte Schulze.
Die Suche ist vor allen deshalb schwierig, weil die Weser einGezeitenstrom mit Ebbe und Flut ist. Taucher können nach Angaben desSprechers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger,Andreas Lubkowitz, nur beim Wechsel von auf- und ablaufendem Wasserungefährdet auf Tiefe gehen. Es sei etwa alle sechs Stunden fürmaximal 45 Minuten möglich. Außerdem erschwere das trübe Wasser dieSicht. Taucher müssen die möglichen Absturzstellen buchstäblichabtasten.
Zu den Vermissten zählen die 15-jährige Tochter sowie die 44 Jahrealte Schwester der Geretteten. An Bord der Maschine waren außerdemein Ehepaar aus Düsseldorf mit ihrem sechs Monate alten Sohn. Diejunge Familie und die drei Personen aus Lohr wollten nach Angaben derPolizei einen Kurzurlaub auf Wangerooge verbringen. Vermisst wirdaußerdem ein 21 Jahre alter Koch, der in einem Hotel auf der Inselarbeiten wollte.
Zur Unfallursache gibt es noch keine Hinweise. Die Untersuchungendurch das Luftfahrtbundesamt könnten erst beginnen, wenn die Maschinegefunden worden sei, sagte der Polizeisprecher. Nach erstenErkenntnissen war das Flugzeug der Bremerhaven Airlines erst wenigeTage vor dem Unglück routinemäßig gewartet worden. Der Flugzeugtypgilt als zuverlässig.