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Film Film: Wer ist der wahre Brüno?

08.07.2009, 06:00
Der britische Komiker Sacha Baron Cohen posiert als «Brüno» und Modedesigner Harald Glööckler (FOTO: DPA)
Der britische Komiker Sacha Baron Cohen posiert als «Brüno» und Modedesigner Harald Glööckler (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Hauptdarsteller Sacha Baron Cohen hat bei seiner Werbetourkein Kostüm gescheut. Am Brandenburger Tor trug er ein rosa Kostümmit Fellpenis, in Spanien verkleidete er sich als Stier. Über denFilm wird viel geredet, noch bevor er überhaupt an diesem Donnerstagins Kino kommt. Wer ist der wahre Brüno, wie treffend ist die Satire?

Inspiriert wurde der Film möglicherweise von Harald Glööckler,Modedesigner und Paradiesvogel aus Berlin. Glööckler sagt, er sei2007 angerufen worden, Cohen habe ihn dann zum Essen eingeladen. Essei ein wunderbarer Abend gewesen. «Wir hätten eigentlich Brüder sein können von der Optik», findet Glööckler. «Ich habe auch privat dieseLocken hinten, wenn ich die Haare nicht gemacht habe.» Er sei gefilmtworden. Gemeinsamkeiten stellt Glööckler sowohl mit Baron Cohen alsauch mit der Kunstfigur Brüno fest.

Der Stylist Armin Morbach sieht starke Ähnlichkeiten zwischen dem,was er bisher von Brüno kennt, und Teleshopping-Designer Glööckler.Das sei aber nicht «die große Welt». «Ich kenne keinen, der wirklichso ist», sagt Morbach über Brüno. Marc Jacobs, Tom Ford - das seien«schicke Männer». In Brüno sieht Morbach eher einen Modejournalistenaus den schrilleren 80ern. Überhaupt: «Schwulsein ist alles andereals laut sein.» Er könne aber über die Figur lachen.

Der Schauspieler Hubertus Regout zeigt sich bei der BerlinerFashion Week in einer Jacke im Schlangenlederlook. Sein Kommentar:«Ich bin eine Mischung aus Brüno und (Filmfigur) "Zoolander".» In derSerie «Verliebt in Berlin» hat Regout einen Modedesigner gespielt. Inder Branche kenne er sich gut aus. «Irre humorvoll» findet er Brüno.Er freut sich auf den Film. Model Eva Padberg ist ebenfalls offengegenüber Baron Cohen: «Ich fand ihn auch schon in "Borat" sehrlustig.»

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland hat keine Problemedamit, dass über Homosexuelle Witze gemacht werden. «Das ist aucheine Form, sie ernst zu nehmen», sagt eine Sprecherin in Berlin.Außerdem werde ja wohl Schwulenfeindlichkeit ebenfalls aufs Korngenommen. Das Fazit der kleinen dpa-Umfrage: Ein Aufreger wie «Borat»wird «Brüno» kaum.