Feuer Feuer: Pfarrer erstickt bei Hausbrand
Großalsleben. - Eine 50-Jährige hat sich beim Sprung aus dem Fenster im ersten Obergeschoss aufs Vordach retten können und wird ins Neindorfer Kreiskrankenhaus gefahren, ihr 14-jähriger Sohn begleitet sie. "Aber wo ist Pfarrer Klose?" fragen sich die Helfer. Irrt er unter Schock durchs Dorf oder ist er vielleicht voller Sorge, Frau oder Sohn seien noch von den Flammen bedroht, wieder ins Gebäude gelaufen? Am Vormittag steht fest: Der Pfarrer ist in seinem Wohnhaus ums Leben gekommen. Polizisten finden ihn im Obergeschoss. Sie glauben an eine Rauchvergiftung als Todesursache. Genaueres soll nun eine Obduktion ergeben. Auch die Brandursache wird noch ermittelt.
Nachbarn und Anwohner reagierten auf die Nachricht vom Tod des Pfarrers mit Bestürzung. Bürgermeister Reno Baltruschat, als Feuerwehrmann vor Ort, kennt den Geistlichen, seit er 1980 als Vikar ins Dorf gekommen ist. Im selben Jahr wurden Baltruschat und seine Frau von Christoph Klose getraut. "Er war mehr als nur unser Pfarrer, er war für uns alle ein wirklicher Partner", so der Bürgermeister.
Klose leitete in der Wende den Runden Tisch im Dorf. Er sorgte auch dafür, dass das aus roten Ziegelsteinen errichtete Gotteshaus saniert wurde. "Unser Pfarrer war immer ansprechbar, das ist für uns alle ein großer Verlust", sagt Bürgermeister Baltruschat. Christoph Klose hinterlässt Frau, Sohn und drei erwachsen Töchter. Um 19 Uhr läuten am Mittwochabend die Glocken. Die Großalslebener gedenken in der Kirche ihres toten Pfarrers.
Der Autor arbeitet bei der Magdeburger Volksstimme