Parteien FDP will mit Robert Malorny an der Spitze in den Landtag
Döbeln - Sachsens FDP will nach zehnjähriger Abstinenz im Landtag wieder in das Parlament einziehen und hat dafür den Dresdner Stadtrat Robert Malorny als Zugpferd nominiert. Der 44 Jahre alte Ingenieur wurde am Samstag auf einer Vertreterversammlung in Döbeln mit großer Mehrheit auf den ersten Platz der Landesliste zur Landtagswahl am 1. September gewählt. 206 von 222 Delegierten stimmten für ihn. Das entspricht einer Zustimmung von 92,8 Prozent. Auf die weiteren Plätze kamen Landesvize Thomas Kunz, Juliane Steinmüller, Stephan Mielsch und Martin Bahrmann.
„Wir sind umgeben von Pessimismus, Hetze, Misstrauen, von antidemokratischen Kräften und aggressiven Staatstheorien“, sagte Malorny. Die Freien Demokraten müssten gegenhalten. In Sachsen werde man „unter Wert regiert“. Die Landtagsabgeordneten und die sächsische Regierung hätten es sich zu bequem gemacht: „Sachsen hat keine Regierungsbank. Sachsen leistet sich eine Regierungscouch.“ Dort würden aktuell Fähigkeiten und Möglichkeiten des Landes verschlafen.
„Ich habe vor, Stadt und Land wieder zusammenbringen. Dazu gehören Bildung und Verkehrswege“, betonte Malorny und sagte „ewigen Planungsverfahren und wuchernder Bürokratie“ den Kampf an. „Es gilt: Was bremst, muss weg.“ Zugleich empfahl er seine FDP der Union als Koalitionspartner an.
Die frühere sächsische Regierungspartei FDP war zwei Mal hintereinander an der Fünf-Prozent-Hürde im Landtag gescheitert und befindet sich seither in der außerparlamentarischen Opposition. In Wahlumfragen kommt die FDP in Sachsen derzeit nur auf einen Durchschnittswert von 2,3 Prozent.