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Verkehr Fast jeder Dritte fällt durch praktische Führerscheinprüfung

Der Führerschein wird immer teurer - und die Durchfallquoten bei den Prüfungen sind hoch. Mancher kommt dann auf die Idee, sich die Fahrerlaubnis mit Täuschung zu ergaunern.

Von dpa 04.03.2025, 04:30
Mehr als ein Drittel der Prüflinge ist im vergangenen Jahr in Niedersachsen durch die praktische Prüfung für den Autoführerschein gefallen - bei der theoretischen Prüfung lag der Anteil noch höher. (Symbolbild)
Mehr als ein Drittel der Prüflinge ist im vergangenen Jahr in Niedersachsen durch die praktische Prüfung für den Autoführerschein gefallen - bei der theoretischen Prüfung lag der Anteil noch höher. (Symbolbild) Sven Hoppe/dpa

Berlin/Hannover - In Niedersachsen ist im vergangenen Jahr mehr als jeder dritte Prüfling durch die praktische Führerscheinprüfung fürs Auto gefallen. Die Durchfallquote in dem Bundesland lag wie ein Jahr zuvor bei 37 Prozent, wie aus Daten des Tüv-Verbands hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Insgesamt wurden über 123.000 praktische Prüfungen abgelegt. In Bremen fielen im vergangenen Jahr bei über 14.700 Prüfungen 38 Prozent der Prüflinge durch, ein Jahr zuvor waren es 42 Prozent.

Bei der theoretischen Prüfung fallen noch mehr durch

Noch etwas schlechter sah es bei der theoretischen Prüfung aus: Hier fielen in Niedersachsen im vergangenen Jahr bei über 144.000 Prüfungen 43 Prozent der Prüflinge durch - ein Jahr zuvor waren es noch 44 Prozent. In Bremen waren es ebenfalls 43 Prozent, nach 45 Prozent ein Jahr zuvor. Im kleinsten Bundesland wurden 15.000 theoretische Prüfungen abgelegt. 

Im Vergleich der Bundesländer schnitt bei der praktischen Prüfung das Land Schleswig-Holstein mit einer Durchfallquote von 32 Prozent am besten ab, vor Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern (jeweils 34 Prozent). Schlusslicht wurde Hamburg mit einer Durchfallquote von 48 Prozent. Bundesweit lag der Durchschnitt bei 37 Prozent. Bei den theoretischen Prüfungen wiederum lag Hamburg mit einer Durchfallquote von 36 Prozent auf dem ersten Platz, am schlechtesten schnitten Berlin und Sachsen-Anhalt ab - dort fiel jeder Zweite durch. Die bundesweite Durchfallquote lag bei 45 Prozent.

Mehr Täuschungsversuche in Niedersachsen

Die aktuelle Statistik zeige, dass auch mehrfaches Scheitern keine Seltenheit sei, teilte der Tüv-Verband mit. Zwei von fünf Theorieprüfungen fürs Auto und fast jede dritte praktische Prüfung waren im vergangenen Jahr ein Wiederholungsversuch. „Jeder gescheiterte Versuch steigert die mentale Belastung der Betroffenen und führt zu weiteren Kosten“, sagte Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim Tüv. Nach dem dritten Versuch bestanden demnach 91 Prozent der Bewerber die Theorieprüfung. 

In 346 Fällen kamen die Prüfer in Niedersachsen schwarzen Schafen auf die Schliche, die bei der theoretischen Prüfung zu täuschen versuchten - 2023 waren es noch 320 Fälle. In Bremen dagegen sank die Zahl der Täuschungsversuche: 2024 flogen 48 Fälle auf, ein Jahr zuvor waren es noch 76.