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Ex-ZDF-Wettermoderator Ex-ZDF-Wettermoderator: Bestürzung über den Tod von Ben Wettervogel

Von Lutz Schnedelbach 03.02.2015, 09:28
Diplom-Meteorologe Ben Wettervogel im Januar 2005
Diplom-Meteorologe Ben Wettervogel im Januar 2005 dpa Lizenz

Berlin - Der frühere ZDF-Wettermoderator Ben Wettervogel (53) ist tot. Er erschoss sich in seiner Wohnung in Berlin-Friedrichshain. Die Hintergründe sind noch unklar. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden. Ein besorgter Bekannter hatte die Polizei alarmiert, weil der Wettermann nicht zu einer Verabredung gekommen war.

„Mit Bestürzung haben wir heute Morgen vom Tod unseres ehemaligen Kollegen erfahren“, teilte der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen mit. „Wir sind tief betroffen.“ Ben Wettervogel hieß eigentlich Benedikt Vogel. Der Diplom-Meteorologe studierte in München. Ab 1990 moderierte er die Wetterberichte auf Antenne 1, Antenne Thüringen, bei Radio NRW und SWR3. Beim SWR wurde er als „Wettervogel“ angekündigt. Seitdem stand der Künstlername in seinem Personalausweis.

Von 2005 bis zum Spätsommer 2014 moderierte er das Wetter im ZDF-Morgenmagazin, stand dafür alle zwei Wochen jeden Morgen um zwei Uhr auf. Ende 2014 habe die Zusammenarbeit nicht mehr weitergeführt werden können, so der Sender. Details dazu wurden nicht genannt. Einige Quellen berichteten von Krankheitsgründen.

Kollegen reagierten bestürzt auf Wettervogels Tod. „Morgenmagazin“-Moderatorin Dunja Hayali schrieb auf Twitter „geschockt, traurig und fassungslos (...) R.I.P. danke für 9 Jahre“. Moderatorenkollege Mitri Sirin twitterte: „Bin geschockt und sehr traurig über den Tod von Ben Wettervogel. In Gedanken bei seiner Familie.“ „Heute“-Moderator Christian Sievers schrieb: „Wir haben einen warmherzigen Kollegen verloren. Er war das beste Rezept gegen Frost und Kälte am Morgen.“

Wettervogel identifizierte sich mit seinem Beruf. So habe ein Standesbeamter ihn einmal attackiert, weil er zehn Prozent Niederschlagsrisiko vorhersagt und es dann den ganzen Tag geregnet habe. „Sein Sohn hat an diesem Tag geheiratet.“ Er habe den verdutzten Mann angerufen. „Ich habe zu ihm gesagt, dass bei mir die Fehlerquote grundsätzlich nur zehn Prozent beträgt und seine Fehlerquote höher liegt, da er eine höhere Scheidungsrate hat. Dann konnte er wieder lachen.“ (mit dpa)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund ist die hohe Nachahmerquote. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110-111 oder 0800-1110-222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus scheinbar aussichtslosen Situationen aufzeigen konnten.

Ben Wettervogel
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