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Einsätze in Corona-Pandemie Einsätze in Corona-Pandemie: Das Dilemma der Rettungsschwimmer an der Ostsee

15.08.2020, 14:33
Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beobachten vom Hauptturm der Rettungsschwimmer am Strand von Graa-Müritz mit einem Fernglas Schwimmer in der Ostsee.
Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beobachten vom Hauptturm der Rettungsschwimmer am Strand von Graa-Müritz mit einem Fernglas Schwimmer in der Ostsee. dpa-Zentralbild

Travemünde/Warnemünde - Die Rettungsschwimmer an der Ostsee stecken in diesem Sommer in einem Dilemma. Die Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie erschwerten die Rettungseinsätze, sagte Hans-Jörg Andonovic-Wagner von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Lübeck-Travemünde.

Außerdem seien viele der Wachstationen nicht mit der vollen Personalstärke besetzt, da eine Reihe von ehrenamtlichen Rettern aus Angst vor einer Infektion ihren Einsatz abgesagt hätten. Probleme bei Rettungseinsätzen habe es aber trotz der vollen Strände der vergangenen Tage nicht gegeben, sagte Andonovic-Wagner.

Auch am Strand von Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern achten die Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht bei ihren Einsätzen auf Abstand. Wenn sich enger Patientenkontakt nicht vermeiden lasse, gebe es Masken, Handschuhe und Schutzkittel für die Helfer, sagte deren Chef Lukas Knaup.

Sorgen bereitet der Wasserwacht dagegen die Aggression gegenüber den Rettungsschwimmern. Das gehe bis zur Androhung von Schlägen, sagte der Chef der DRK-Wasserwacht in Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Powasserat.

Insgesamt ist die Zahl der Badetoten nach Angaben der DLRG wegen des kühlen Wetters im Frühjahr und zu Beginn des Sommers im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Nach Angaben von Pressesprecher Achim Wiese ertranken in den ersten sieben Monaten dieses Jahres sieben Menschen in der Ostsee, bundesweit gab es 192 Badetote. (dpa)