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Ersatz nach Einsturz Dresdens Wirtschaft fordert Neubau der Carolabrücke ab 2026

Die Dresdner Carolabrücke ist gesperrt und muss abgerissen werden. Damit fehlt eine der wichtigsten Elbquerungen der Stadt - mit negativen Folgen für Industrie, Handwerk und Gewerbe.

Von dpa 06.02.2025, 14:54
Dresdens Wirtschaft fordert schnellen Ersatz für die eingestürzte Carolabrücke.
Dresdens Wirtschaft fordert schnellen Ersatz für die eingestürzte Carolabrücke. Robert Michael/dpa

Dresden - Industrie und Handwerk der sächsischen Landeshaupstadt drängen auf den schnellen Abriss der zerstörten Carolabrücke sowie raschen Ersatz mit gewohnter Kapazität an gleicher Stelle. Mit dem Neubau müsse „spätestens im zweiten Quartal 2026“ begonnen werden, fordern die Verbände von Industrie, Handwerk, Hotels und Gaststätten sowie Taxi-, Verkehrs- und Dienstleistungsgewerbe in einem Offenen Brief an die Stadtverwaltung und den Stadtrat. „Es braucht eine klare und ambitionierte Perspektive für den Wiederaufbau!“ 

Der westliche Verkehrsstrang der Carolabrücke brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge ein. Seitdem sind die beiden noch stehenden Züge des Bauwerks aus Spannstahlbeton aus DDR-Zeiten gesperrt. Der zerstörte Teil der Elbquerung und wichtigen Nord-Süd-Verbindung, über die auch eine Bundesstraße führt, wird seit Wochen abgerissen. 

„Erhebliche Umwege und zusätzliche Emissionen“

Der Wegfall dieser Verkehrsader mit 30.000 Fahrzeugpassagen pro Tag beeinträchtigt massiv die Mobilität in der Stadt, argumentieren die Verbandschefs. Sie verwiesen auf „erhebliche Umwege, stockenden Verkehr, Stau, zusätzliche Emissionen und eine gesteigerte Unfallgefahr.“ Das bedeute für die gewerbliche Wirtschaft längere Fahrzeiten, höhere Kosten, gestörte Lieferketten und vieles mehr. 

Dresden müsse so schnell wie möglich wieder über diese zentrale Verkehrsverbindung verfügen, heißt es in dem Brief. Kernforderungen sind, die Brückenreste schnellstmöglich zu beseitigen, den Ersatzneubau „pragmatisch und funktional“ zu planen, dabei auf Gestaltungsdebatten zu verzichten und sie wirtschaftlich effizient zu errichten. „Die Entscheidung für den Neubau darf nicht von einer Förderzusage des Bundes abhängen, da diese zeitnah nicht zu erwarten ist.“