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Diskriminierung? Diskriminierung: DM-Mitarbeiterin darf nicht bei Rossmann kaufen

19.01.2017, 10:47
Das Logo der Drogeriekette Rossmann.
Das Logo der Drogeriekette Rossmann. dpa

Kleve - Giannina Zentrich wollte nach eigener Aussage bei dem Drogeriehändler Rossmann lediglich einen privaten Einkauf tätigen. Als sie an der Kasse stand rief jedoch eine Mitarbeiterin „Bonabbruch, sofort Storno. Diese Kundin bekommt hier Nichts“, wie sie auf Facebook berichtet.

Zentrich sei verwundert gewesen und habe nicht damit gerechnet, dass sie gemeint sei. Doch die Mitarbeiterin der Rossmann-Filiale in Kleve konfrontierte sie dann damit, dass sie bei der Konkurrenz arbeitet.

Deshalb erhebe die Rossmann-Mitarbeiterin den Verdacht, dass Zentrich im Auftrag von DM Aktionsware aufkaufe, damit ihr Arbeitgeber diese günstig weiterverkaufen könne.

Der Vorwurf, dass DM Mitarbeiter losschicke, um bei der Konkurrenz günstig einzukaufen, wurde Ende des Jahres 2016 gegen den Drogerieriesen erhoben. Ein Sprecher der Drogeriekette bestätigte dies teilweise.

Nach eigener Aussage zeigte Zentrich Verständnis für den Verdacht der Mitarbeiter, auch wenn sie nicht für ihren Arbeitgeber, sondern nur für sich selbst habe einkaufen wollen.

Sie fragte dann, ob sie wenigstens den Kaffee kaufen könne, der bei DM gar nicht im Sortiment ist. Doch auch dies sei ihr verweigert worden, weshalb sie darum bat, die Geschäftsleitung zu sprechen.

Das sagt Rossmann zu den Vorwürfen

Doch die Filialleitung und auch der telefonische Kundenservice hätten ihr nicht geholfen. Telefonisch habe man ihr zwar zugesichert, sie dürfe von jedem Produkt drei Teile kaufen. Doch die Filialleitung habe sich geweigert, ihr auch nur ein Teil zu verkaufen.

Zentrich fühlte sich in der Rossmann-Filiale aufgrund ihres Arbeitgebers diskriminiert und wendet sich deswegen öffentlich an Rossmann.

In der Brigitte antwortet Rossmann auf den Vorwurf der Diskriminierung und nannte die Kundin „nachweislich DM-Aufkäuferin“, da sie zwei Einkaufswägen voll mit Markenware habe kaufen wollen. Da ein solches Verhalten eine große Belastung für die Mitarbeiter von Rossmann sei, und anderen Kunden Aktionsware schnell wegnehme, habe man so gehandelt. Von einer „Beleidigung“ oder „Demütigung“, wie Zettrich es in ihrem Facebook-Post formulierte, könne aber nicht die Rede sein. Die Mitarbeiter seien höflich mit ihr als Kundin umgegangen. (jeg)