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Kriminalität Verdacht auf Schwarzarbeit: Wohnungsbordelle durchsucht

Einsatzkräfte von Polizei und Zoll durchsuchen mehrere Wohnungen in Hannover, die als Bordelle genutzt werden. Der Verdacht lautet Schwarzarbeit. Es ist nicht der erste Einsatz bei dem Zuhälter.

Von dpa 26.04.2025, 12:06
Einsatzkräfte von Polizei und Zoll haben mehrere Wohnungsbordelle in Hannover wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit durchsucht. (Symbolbild)
Einsatzkräfte von Polizei und Zoll haben mehrere Wohnungsbordelle in Hannover wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit durchsucht. (Symbolbild) Julian Stratenschulte/dpa

Hannover - Wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit haben mehr als 300 Einsatzkräfte von Zoll und Polizei insgesamt 15 Objekte, darunter mehrere Wohnungsbordelle, in Hannover und Umgebung durchsucht. Die Beamten stellten bei dem Einsatz am Freitagabend zahlreiche Unterlagen und Datenträger sicher, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Samstag mitteilte.

Im Fokus der Ermittlungen stehen ein 40 Jahre alter Zuhälter und seine 35 Jahre alte Ehefrau. Beide werden demnach verdächtigt, mindestens 72 Prostituierte, neun Telefonistinnen und Telefonisten, die die Termine der Prostituierten koordinierten, und zwei Fahrer, die täglich die Einnahmen abholten, beschäftigt zu haben. Die Ermittler gehen von Umsätzen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro aus.

Verdacht: Sozialabgaben wurden nicht abgeführt

Der Zoll ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft aufgrund des Verdachts des Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Telefonistinnen und Telefonisten, Fahrer und Prostituierte nicht angemeldet und Sozialabgaben nicht abgeführt zu haben.

Laut Staatsanwaltschaft könnten die Anzahl der Prostituierten sowie die Höhe der Umsätze noch deutlich höher sein. In der Wohnung der Beschuldigten wurden diverse Dopingmittel entdeckt und sichergestellt. Im Einsatz waren auch Bargeld-, Drogen- sowie Handyspürhunde.

Erste Durchsuchungen bereits im April 2024

Den Ermittlern sind neben diversen Depots mit Kryptowährungen auch Bargeldeinzahlungen seit 2019 auf unterschiedliche Konten der Beschuldigten von mehr als 300.000 Euro bekannt, wie ein Sprecher des Hauptzollamts Hannover mitteilte. Bereits im April 2024 gab es bei einem der beiden Beschuldigten sowie in zahlreichen Wohnungsbordellen erste Durchsuchungen.