Deutscher Sportpresseball Deutscher Sportpresseball: «Franz» und «Rudi» waren die Stars

Frankfurt/Main/dpa. - Franz Beckenbauer kam und stand sofort im Mittelpunkt. Kaum war der Präsident des FC Bayern München vor der Alten Oper in Frankfurt/Main angekommen, richteten sich Sämtlich Scheinwerfer und Kameras auf ihn. Charmant lächelnd ging er über den roten Teppich, beantwortete Fragen der Journalisten und unterschrieb Autogramme.
2800 Spitzensportler, Stars und Sternchen feierten bis weit in den frühen Sonntagmorgen den 21. Deutschen Sportpresseball, der wie im vergangenen Jahr rund 75 000 Euro aus der Ball-Tombola zu Gunsten der Franz-Beckenbauer-Stiftung für in Not geratene Menschen einbrachte. Doch niemand war so begehrt wie Beckenbauer selbst. Neben dem «Ball des Sports» gilt der Sportpresseball als eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignis der deutschen Sportwelt.
Die Liste der spendablen Prominenten und Gäste war lang. Schauspieler Michael Lesch, «Mutter Beimer» Marie-Luise Marjan, 400- Meter-Europameister Ingo Schultz, Stabhochspringer Tim Lobinger und Boxer Sven Ottke waren nur einige unter vielen. Auch Politiker fehlten nicht. Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) war der Einladung gefolgt ebenso Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der in Begleitung seiner Frau Anke kam. Der ehemalige Box- Profi Axel Schulz saß an einem Tisch mit CSU-Politiker Michael Glos.
Die Herren trugen Smoking und Fliege, die Damen elegante Abendgarderobe. «Einmal im Jahr muss man sich sich vernünftig anziehen», scherzte Beckenbauer. Party-Girl Ariane Sommer führte Interviews, Fernsehmoderatorin Sonya Kraus musste so lange lächelnd für die Fotografen posieren, bis sie fast zu spät zur Balleröffnung kam. Und auch die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Susan Stahnke genoss ihren Auftritt.
Andere wiederum betraten die Alte Oper fast unbemerkt und standen dann doch im Rampenlicht. Rudi Völler war einer von ihnen. Der Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war nicht weniger gefragt als der Beckenbauer. Später erhielt er den Preis «Sportler mit Herz», den Völler sich mit Box-Weltmeister Sven Ottke teilte. Die Veranstalter, der Verein Frankfurter Sportpresse und der Verband Deutscher Sportjournalisten, würdigten damit das soziale Engagement der beiden Sportler.
«Ich bin auch ein bisschen stolz», sagte Völler, der sich mit Beckenbauer zum privaten Plausch zurückzog und sich dabei ein Bier gönnte. Der «Kaiser» bevorzugte Weißwein und eine Zigarre. Im Saal reichten die Kellner zum Abendessen Filet vom Weideochsen in einer Thymian-Spätburgunder-Sauce und dazu edlen Wein. Auf der Bühne im Großen Saal brachten erst die australischen «Ten Tenors» die Festgesellschaft in Schwung. Zur Mitternachtsshow umjubelten die Gäste Pop-Sängerin Vanessa Amorosi.

