Deutschen Bahn Deutschen Bahn: Metalldiebe werden durch «künstliche DNA» überführt

Berlin/AFP. - Erstmals sind nach Angaben der Deutschen Bahn Kabeldiebe durch sogenannte künstliche DNA überführt worden. Zwei junge Männer und ihr Diebesgut seien vor kurzem in Neunkirchen im Saarland beim Verkauf an einen Altmetallhändler aufgefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. Die Verdächtigen seien festgenommen worden und säßen in Haft.
„Der Einsatz künstlicher DNA wirkt und das Risiko für Diebe nimmt zu, geschnappt zu werden“, erklärte Gerd Neubeck, Leiter Konzernsicherheit der Deutschen Bahn. Der Konzern setzt in seinem Kampf gegen die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Zahl von Kabel- und Metalldiebstählen an Gleisen und Signalanlagen seit einiger Zeit auch auf die sogenannte künstliche DNA.
Dabei handelt es sich um eine Spezial-Flüssigkeit, die mikroskopisch kleine Metallplättchen mit Angaben zum Herkunftsort enthält. Die Substanz und die Plättchen sind für das bloße Auge nicht zu erkennen und werden erst unter einem speziellen UV-Licht sichtbar. Nach Angaben der Bahn werden Kabel und andere Metallteile mit ihr besprüht, außerdem lagert sich die Markierung auch auf Haut oder Kleidung von Verdächtigen ab. Diese können dadurch identifiziert werden, wenn sie ihre Diebesbeute etwa bei Schrotthändlern zum Verkauf anbieten wollen.
Metalldiebstähle verursachen bei der Bahn immer wieder Zug-Verspätungen und erhebliche Kosten, weil Strecken für Reparaturarbeiten gesperrt werden müssen. Nach eigenen Angaben zählte das Unternehmen im vergangenen Jahr 3000 Fälle, im ersten Halbjahr 2012 waren die Zahlen etwas rückläufig. Trotzdem verursachten Diebstähle in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 77.000 Verspätungsminuten. 6400 Züge seien betroffen gewesen. Grund für die Metalldiebstähle sind die in den vergangenen Jahren angestiegenen Weltmarktpreise für Metalle wie Kupfer.