DDR-Geschichte DDR-Geschichte: Honecker hatte einen Bunker unter Staatsratsgebäude

Berlin/dpa. - Im Keller des ehemaligen DDR-Staatsratsgebäudes in Berlin-Mitte ist nach einem Bericht der «Berliner Zeitung» ein Bunker entdeckt worden. Der Bunker in dem 1964 fertig gestellten Gebäude befinde sich in sechs Meter Tiefe und sei durcheine schwere Stahltür aus dem Keller zu betreten. Ein etwa 2,20 Meter hoher Gang führe durch ein halbes Dutzend Räume. Neben Toiletten gebe es ein Zimmer, in dem zwei Fahrräder stehen, die mit Ventilatoren verbunden sind.
Ein Raum, der für den SED-Chef und DDR-StaatsratsvorsitzendenErich Honeckers gedacht war, sei an den Wänden mit rotem Veloursausstaffiert. Aus diesem Raum führe ein etwa 30 Meter langerFluchttunnel in den Hof des Staatsratsgebäudes.
Die Existenz des Bunkers sei bislang offenbar nur einem kleinenKreis bekannt gewesen. Der Architekt Philipp Meuser, Verfasser desBuchs «Schlossplatz 1. Vom Staatsratsgebäude zum Bundeskanzleramt»,sagte der Zeitung, er habe von der Existenz des Bunkers bisher nichtsgewusst. Der Bunker soll künftig nicht weiter zugänglich bleiben,heißt es in dem Bericht. Der Schutzraum sei kein Baudenkmal, sagteeine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. DasStaatsratsgebäude wurde nach der Wiedervereinigung zeitweise alsBundeskanzleramt genutzt und wird zurzeit zur European School ofManagement and Technology (ESMT) umgebaut.