Tagebaugrube Cottbuser Ostsee erreicht bei Flutung neuen Rekord
Mehr als 660 Flutungstage haben ausgereicht für einen neuen Höchstwasserstand im Cottbuser Ostsee. Grund ist der Niederschlag. In etwa fünf Wochen könnte sich noch ein ganz anderes Bild zeigen.
Cottbus - Der Cottbuser Ostsee hat bei seiner Flutung nach Angaben des Betreibers Leag einen neuen Füllrekord erreicht. Derzeit fließen pro Sekunde 3,8 Kubikmeter Wasser aus der Spree in den See, der einmal das größte künstliche Gewässer Deutschlands werden soll. Damit hat der See einen Höchstwasserstand von 58,7 Meter über Normalhöhe (NHN) erreicht. Zwischen zwei und drei Zentimeter steige der Wasserspiegel pro Tag, berichtet der Leiter der Geotechnik, Thomas Koch. Ob das in der nächsten Woche auch noch so sei, könne er nicht einschätzen. Das sei auch abhängig von weiteren Niederschlägen.
„Wenn wir die Niederschläge jetzt durchgängig weiter hätten, würden wir in etwa fünf Wochen den Seegrund überstauen“, erläutert Koch. Solch ein neuer Höchstwasserstand mit einer geschlossenen Wasserdecke habe dann natürlich auch eine optische Wirkung. Der See sei aber weiter durch Zäune abgesperrt, das Gebiet dürfe bis zur Freigabe nicht betreten werden, warnt der Leag-Fachmann.
Im Zusammenhang mit der Flutung müssen auch die Ufer des Ostsees umgestaltet werden. Auf einer Länge von 4,5 Kilometer seien Kanten abgesichert worden, die einmal das Ufer bilden sollten, erklärt der Leag-Experte.
Der Ostsee, eine ehemalige Tagebaugrube, soll einmal eine Wasserfläche von knapp 19 Quadratkilometer haben. Demnach wird er dann größer als Schwieloch- und Scharmützelsee - und gut zweieinhalb Mal so groß wie der Große Müggelsee. Im Jahr 2025 soll das Wasser die notwendige Mindesthöhe von 2,7 Meter in der Mitte des Sees erreichen. Die Flutung hatte im April 2019 begonnen und war wegen anhaltender Trockenheit zwischendurch immer wieder ausgesetzt worden.