Warnstreiks Busse und Bahnen stehen in Hannover still
Busse und Bahnen stehen still, Müll bleibt liegen: Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind am Dienstag vor allem in Hannover zu spüren. Anderswo trifft es auch Kita und Kliniken.
![Wegen eines Warnstreiks bleiben die Straßenbahnen der Üstra im Depot.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/11/49594a04-e8e1-41c1-8edd-6defa7c65d09.jpeg?w=1024&auto=format)
Hannover/Bremen - Kliniken, Kindertagesstätten, Müllabfuhr, Busse und Bahnen: Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben in Niedersachsen und Bremen zu zahlreichen Einschränkungen geführt. Betroffen war am Dienstag vor allem Hannover, wo alle Busse und Stadtbahnen ausfielen. „Hannover steht still“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. „Es fährt keine Bahn und kein Bus.“
Arbeitsniederlegungen gab es auch bei der Abfallwirtschaft Hannover (Aha) und beim Energieversorger Enercity. In Bremen traf es das Klinikum Links der Weser, in Hildesheim blieben mehrere Kitas und Horte geschlossen oder liefen nur im Notbetrieb. Zur zentralen Warnstreikkundgebung in Hannover kamen nach Angaben der Gewerkschaft 2000 Teilnehmer. In Bremen zählte Verdi 50 Teilnehmer an dem Ausstand am Klinikum Links der Weser.
Busse und Bahnen bleiben im Depot
Die hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra ließen wegen des Warnstreiks ganztägig alle Busse und Bahnen in den Depots. Alle Fahrten fielen aus. Nicht bestreikt wurden die S-Bahn und die von Regiobus betriebenen Buslinien.
Auch bei der Abfallwirtschaft Aha kam es zu spürbaren Auswirkungen: 15 der 20 Wertstoffhöfe in und um Hannover blieben zu, vereinzelt konnte Müll nicht abgeholt werden, wie das Unternehmen auf Anfrage erklärte. Der Ausstand habe den Betrieb aber nur „in Teilen“ stillgelegt, so eine Sprecherin. Zu den Warnstreiks aufgerufen hat neben Verdi auch die Kommunalgewerkschaft Komba im Beamtenbund dbb.
Winterdienst nicht betroffen
Der Winterdienst, für den Aha ebenfalls zuständig ist, sei aber abgesichert worden, betonte die Sprecherin. „Verkehrssicherungspflicht hat bei der Stadtreinigung von aha hohe Priorität.“ Nach den Schneefällen in Hannover seien am Morgen wichtige Übergänge und gefährliche Stellen gestreut worden. Der Energieversorger Enercity hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass der Ausstand keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Kunden haben werde.
Mit den Aktionen will die Gewerkschaft vor der nächsten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Am kommenden Montag kommen beide Seiten in Potsdam zur zweiten Verhandlungsrunde zusammen. Die Gewerkschaft Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn und flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitgeber verweisen auf die angespannte Haushaltslage.
Weitere Warnstreiks geplant
Die Warnstreiks gehen auch in den nächsten Tagen weiter - dann in anderen Städten. Am Mittwoch soll es vor allem Braunschweig treffen. „Kitas werden zu sein, Busse und Bahnen fahren nicht, die Stadtverwaltung arbeitet nur eingeschränkt, im Klinikum ist Notbetrieb angesagt“, sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller laut Mitteilung. Betroffen sind auch die städtischen Bäder, die zum Teil geschlossen bleiben. Mehrere Kitas bleiben geschlossen oder öffnen nur eingeschränkt. Am Vormittag sind mehrere Demos mit Kundgebung am Schlossplatz geplant.
Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH kündigte an, dann alle Busse und Stadtbahnen in den Depots zu lassen. Der Schülerverkehr zu den Grundschulen findet aber wie gewohnt statt. Auch im Landkreis Peine fallen wegen des Warnstreiks am Mittwoch alle Linienbusse der Peiner Verkehrsgesellschaft (PVG) und des Kraftverkehrs Mundstock (KVM) aus, wie ein Sprecher bestätigte.
In Oldenburg wird am Mittwoch das Klinikum Oldenburg bestreikt, in Wolfenbüttel unter anderem Kitas, Müllabfuhr, Stadtwerke und Jobcenter. Auch in Celle und im Heidekreis ruft Verdi zu Arbeitsniederlegungen auf. Am Donnerstag soll es dann unter anderem Wolfsburg, Göttingen, Verden, Norheim, Nordhorn und Nienburg treffen. In Wolfsburg und Göttingen kündigten die Verkehrsbetriebe bereits an, den Verkehr dann einzustellen.