Brandenburg Brandenburg: Ursache für Hubschrauber-Absturz bleibt unklar

Pritzwalk/dpa. - Der Absturz eines Rettungshubschraubers nahe derbrandenburgischen Stadt Pritzwalk gibt Rätsel auf. Bei demUnglück war am Sonntagabend der 53-jährige Co-Pilot ums Lebengekommen. Der Patient starb wenig später in einer Klinik. Der 44-jährige Pilot, der 39-jährige Notarzt und eine 38-jährigeRettungsassistentin erlitten schwere Verletzungen.
Der Hubschrauber war nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs, umeinen Notfall-Patienten in eine Potsdamer Klinik zu bringen. Pilotund Co-Pilot hätten über einen großen Erfahrungsschatz im Nachtflugverfügt, teilte der HDM-Flugservice als Betreiber des Helikopters amMontag mit. «Ich vermute eher, dass es ein technisches Problem war»,sagte ein Unternehmenssprecher.
Der verunglückte Rettungshubschrauber vom Typ Bell 412 war neunJahre alt und wurde 25 Stunden vor dem Absturz gewartet. DerHelikopter sei ein ähnliches Modell wie der Bundeswehr-Rettungshubschrauber Bell UH-1 D, der im März über Hamburg abgestürztwar, sagte HDM-Geschäftsführer Thomas Münsterer auf Nachfrage. Beidem Hamburger Unglück waren alle fünf Besatzungsmitglieder ums Lebengekommen. Allerdings ergaben damals die Untersuchungen, dass derPilot 1,5 Promille Alkohol im Blut hatte.
Das Bundesamt für Luftsicherheit nahm unterdessen die Ermittlungenzur Absturzursache in Pritzwalk auf. Es wird geprüft, ob menschlichesoder technisches Versagen vorliegt. Seit 1973 sind beim Bundesamtmehr als 250 Unglücke mit Zivilhubschraubern registriert worden.Rettungsflüge gelten als Unternehmungen mit einem relativ hohenUnfallrisiko, weil sie bei jedem Wetter und über unwegsamem Geländeunternommen werden.