Bildung Bildungsminister will Lehrer flexibler einsetzen
Der Lehrermangel ist an Regelschulen größer als an Gymnasien. Der neue Bildungsminister Tischner will die Lehrkräfte deshalb flexibler einsetzen - ohne die Ausbildung umzukrempeln.
Erfurt - Thüringens Lehrerinnen und Lehrer sollen nach Vorstellungen des neuen Bildungsministers Christian Tischner (CDU) einfacher an verschiedenen Schularten eingesetzt werden können. Dafür will Tischner das Laufbahnrecht ändern, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Wir wollen an das Laufbahnrecht ran, damit ein Gymnasiallehrer ohne Nachteil auch an einer Regelschule unterrichten und auch wieder zurückwechseln kann“, sagte Tischner der dpa. Im Nachbarbundesland Sachsen laufe das schon erfolgreich so.
Ausbildung soll bleiben
In Thüringen werden Lehrerinnen und Lehrer nach Schularten ausgebildet und teilweise auch zu unterschiedlichen Konditionen eingestellt und verbeamtet. Unter Rot-Rot-Grün wurden die Gehälter von Gymnasial-, Regel- und Grundschullehrer weitgehend angeglichen, aber im Laufbahnrecht gibt es weiter Unterschiede. Der frühere Bildungsminister Helmut Holter (Linke) verfolgte das Ziel, schon die Ausbildung der Lehrer nach Schulstufen zu vereinheitlichen. Tischner lehnt das weiter ab. Dafür, dass Lehrer einfacher zwischen den Schularten wechseln können, sei es nicht nötig, „die Lehrerausbildung kaputtzumachen“, sagte er.
Schnellere Anerkennungsverfahren
Er könne sich ein Modell wie in Sachsen vorstellen, wonach Gymnasiallehrer für eine gewisse Zeit an der Regelschule unterrichten und dann eine Stelle an einem Gymnasium in Aussicht gestellt wird. „Das führt in einem großen Teil der Fälle dazu, dass sich die jungen Lehrer doch wohlfühlen an der Regelschule“, sagte Tischner.
Im Kampf gegen den Lehrermangel will es Tischner potenziellen Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf einfacher machen. Die Anerkennungsverfahren sollen bis zum neuen Schuljahr einfacher und schneller werden, kündigte er an. „Wir brauchen da maximale Flexibilität.“ Es gebe zu viel Bürokratie.