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Bibis Beauty Palace und Dagi Bee Bibis Beauty Palace und Dagi Bee: Autogrammstunde war nicht genehmigt

Von Tim Stinauer 24.02.2014, 05:24

Innenstadt - Die beiden Internet-Idole haben gerade die ersten Autogramme gegeben, als die euphorische Stimmung auf dem Roncalliplatz plötzlich kippt. Etwa 500 Jugendliche, überwiegend Mädchen zwischen zwölf und 16 Jahren, haben sich am Samstagmittag um 13 Uhr vor dem Römisch-Germanischen Museum getroffen, um Fotos und Unterschriften von Bibis Beauty Palace und Dagi Bee zu bekommen – im Netz geben die beiden 19 und 21 Jahre alten Bloggerinnen aus Köln und Düsseldorf Schmink- und Beautytipps. Ihre nicht genehmigte Autogrammstunde vor dem Dom wird laut Stadt Köln noch ein folgenreiches Nachspiel haben.

Die Menge wird schnell ungeduldig. Unter hysterischem Kreischen setzt ein Gedränge und Geschiebe ein. Augenzeugen berichten, wie mehrere Jugendliche das Gleichgewicht verlieren und stürzen. Vier Mädchen werden laut Polizei leicht verletzt, Rettungskräfte kümmern sich um sie. Welcher Art die Verletzungen sind, ist am Sonntag unklar. Die Rede ist von Quetschungen, Schürfwunden, Kreislaufversagen.

Die beiden Bloggerinnen, geschützt von Mitarbeitern eines privaten Sicherheitsdienstes flüchten ins Gebäude von „Köln Ticket“ und durch einen Seitenausgang in ihr Auto. Damit drehen sie offenbar einige Runden durch die Stadt und kehren später zurück, um in einer Seitenstraße von der Hohe Straße doch noch ein paar Autogramme loszuwerden. Diesmal bleibt alles ruhig.

Doch geht es nach der Stadt Köln, kommt der große Ärger für „Bibi“ und „Dagi“ erst noch. Denn das Fantreffen, zu dem die Bloggerinnen laut Polizei kurzfristig über Facebook aufgerufen haben sollen, sei nicht genehmigt gewesen, sagt Stadtsprecherin Inge Schürmann. Mehr noch: „Eine Genehmigung für eine solche Autogrammstunde auf dem Roncalliplatz hätte es sicher auch nicht gegeben.“ Somit stelle die Veranstaltung eine „illegale Sondernutzung von öffentlichem Straßenland“ dar. Die Stadt will ein Bußgeldverfahren einleiten und nachträglich entsprechende Gebühren einfordern. „Die kriegen eine gesalzene Rechnung“, kündigt Schürmann an.

In einem Video auf ihrer Facebook-Seite zeigen sich die Youtube-Stars am Sonntag einigermaßen geschockt. Sie betonen, mit so vielen Fans hätten sie nicht gerechnet. Dabei hätten sie es durchaus besser wissen können: Schon vor acht Monaten wurde ein Fantreffen – unter anderem mit Dagi Bee – auf dem Rathausplatz in Hamburg abgebrochen, weil die Situation mit 800 Teilnehmern außer Kontrolle zu geraten drohte.