1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Großer Projektentwickler AOC: Bauprojekte gehen trotz Insolvenz weiter

Großer Projektentwickler AOC Bauprojekte gehen trotz Insolvenz weiter

Es sind architektonisch oftmals auffallende Projekte, die in Erfurt, Magdeburg, Leipzig, Halle und Dresden geplant sind. Aber welche Auswirkungen hat die Insolvenz des Projektentwicklers AOC?

Von dpa 17.01.2025, 04:30
Bei der insolventen Baufirma AOC laufen die Projekte weiter.
Bei der insolventen Baufirma AOC laufen die Projekte weiter. Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Magdeburg - Große Bauprojekte in Leipzig, Magdeburg, Halle und Erfurt gehen trotz des Insolvenzverfahrens beim mitteldeutschen Immobilienentwickler AOC erst einmal weiter. Wie die Städte auf Anfrage mitteilten, lägen derzeit keine Informationen darüber vor, dass Bauprojekte pausiert oder verschoben würden. Man gehe von einer geordneten Weiterführung und Fertigstellung aus, teilte etwa die Stadt Erfurt mit. 

Der Projektentwickler „AOC - Die Stadtentwickler“ ist einer der großen Projektentwickler in den ostdeutschen Bundesländern. In der letzten Konzernbilanz im Sommer vergangenen Jahres gab das Unternehmen ein Vermögen von fast 250 Millionen Euro an. Zum Konzern gehören zahlreiche Tochterunternehmen für Bauprojekte. Zuletzt wies AOC in den Geschäftsjahren seit 2021 Verluste in Millionenhöhe aus. Ende September stellte das Unternehmen mit Sitz in Magdeburg Insolvenzantrag in Eigenverwaltung wegen Zahlungsunfähigkeit.

AOC warb auch als Sponsor auf den Trikots des Fußballbundesligisten RB Leipzig. Als Projektentwickler kümmert sich das Unternehmen unter anderem um Ankauf, Entwicklung, Vermietung, Verwaltung und Verkauf von Immobilien. 

Finanzierungsprobleme durch hohe Kosten und Bauverzögerungen

In den Innenstädten von Leipzig und Magdeburg etwa hat der Konzern laut eigenen Berichten „Leuchtturmprojekte“ geplant. Bereits im Jahresabschluss 2023 war allerdings von einer „angespannten Liquiditätsituation“ die Rede. Als Gründe wurden hohe Finanzierungskosten, sowie Bauverzögerungen durch den Ukraine-Krieg und Zinserhöhungen genannt. 

Das Unternehmen wollte sich auf Anfrage nicht zum aktuellen Stand des Eigenverwaltungsverfahrens und zu möglichen Auswirkungen auf die Bauprojekte äußern.