Agrar Ausstellung zu Frauen in der Landwirtschaft endet mit Appell
Wie leben und arbeiten Frauen in der Landwirtschaft? Eine Fotoausstellung verbindet Porträts mit einer Studie. Zum Abschluss spricht Niedersachsens Landwirtschaftsministerin über Herausforderungen.
Hannover - Zum Abschluss der Fotoausstellung „Frauen.Leben.Landwirtschaft“ hat Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte mehr Unterstützung für Bäuerinnen gefordert. „Man kann Frauen nicht wegdenken von den Höfen“, sagte die Grünen-Politikerin. Die Finissage fand im Rahmen einer vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Studie zur Lebenssituation von Landwirtinnen in Deutschland statt.
Ergebnissen der Studie zufolge arbeiten 83 Prozent der befragten Frauen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, aber nur 11 Prozent der Betriebe werden von Frauen geleitet. Gründe dafür seien unter anderem traditionelle Geschlechterbilder. Neben der Arbeit im Betrieb liege oft auch die Verantwortung für Haushalt und Sorgearbeit bei den Frauen.
Porträts sollen Studie Gesicht geben
Diese Herausforderungen seien ein Dauerthema, bemängelte die Ministerin. Aber die Studie mache nun darauf aufmerksam. Staudte habe auf ihrer vergangenen Sommerreise viele Landwirtinnen als Impulsgeberinnen und Innovationstreiberinnen wahrgenommen. „So verstehe ich die Studie auch als Appell an uns, wirklich dafür zu sorgen, dass es genügend Beratungsangebote gibt, dass Frauen sich empowern können“, sagte Staudte. Auch Mentoring-Programme könnten dabei unterstützen.
Die Porträts der Fotografin Anna Tiessen, die selbst auf einem Bauernhof an der Nordseeküste aufwuchs, sollen der Studie ein Gesicht geben. Sie hat nach eigenen Angaben auf mehr als zwölf Höfen in Deutschland fotografiert. Ihr Anspruch sei gewesen, „dass man nicht nur so nah dran ist an der Frau, sondern auch an dem, was dort passiert“.