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Auktion Auktion: Katharine Hepburn hundertfach

Von Gisela Ostwald 13.06.2004, 15:03
Das Handout der Auktionshauses Sotheby's New York vom 10 Juni 2004 zeigt ein Porträt der Schauspielerin Katharine Hepburn aus ihrem Nachlass, das am Freitag (11.06.2004) versteigert wurde. Selbst Sothebys war sprachlos. Bis zum Hundertfachen°boten Sammler bei der Auktion von Katharine Hepburns Nachlass für ein Überbleibsel aus dem Leben der Hollywood-Schauspielerin. Eine Miniaturbüste von Spencer Tracy, für die Sothebys einen Mindestpreis von 3000 Dollar gefordert hatte, war am Ende 316 000 Dollar (263 000 Euro) wert. Sotheby`s versteigerte alles, was der Hepburn einmal lieb und wert war. «Verkauft alles», hatte sie selbst lange vor ihrem Tod im Juni vergangenen Jahres der Freundin und Testamentsverwalterin Cynthia McFadden vorgeschlagen. (Foto: dpa)
Das Handout der Auktionshauses Sotheby's New York vom 10 Juni 2004 zeigt ein Porträt der Schauspielerin Katharine Hepburn aus ihrem Nachlass, das am Freitag (11.06.2004) versteigert wurde. Selbst Sothebys war sprachlos. Bis zum Hundertfachen°boten Sammler bei der Auktion von Katharine Hepburns Nachlass für ein Überbleibsel aus dem Leben der Hollywood-Schauspielerin. Eine Miniaturbüste von Spencer Tracy, für die Sothebys einen Mindestpreis von 3000 Dollar gefordert hatte, war am Ende 316 000 Dollar (263 000 Euro) wert. Sotheby`s versteigerte alles, was der Hepburn einmal lieb und wert war. «Verkauft alles», hatte sie selbst lange vor ihrem Tod im Juni vergangenen Jahres der Freundin und Testamentsverwalterin Cynthia McFadden vorgeschlagen. (Foto: dpa) Sotheby

New York/dpa. - Selbst Sothebys war sprachlos. Bis zumHundertfachen boten Sammler bei der Auktion von Katharine HepburnsNachlass für ein Überbleibsel aus dem Leben der Hollywood-«Zarin».Eine Miniaturbüste von Spencer Tracy, für die Sothebys einenMindestpreis von 3000 Dollar gefordert hatte, war am Ende 316 000Dollar (263 000 Euro) wert. Die Hepburn hatte das nur siebenZentimeter hohe Abbild ihres Geliebten immer bei sich getragen,verriet der Auktionskatalog, eine Art «Spencer in der Tasche» also.

Auch für andere, weniger persönliche Objekte aus dem Besitz dergefeierten Filmschauspielerin waren Prominente, Firmen und anonymeKäufer bereit, Spitzenpreise zu zahlen. Zum Schluss blieb nicht eineinziges der 691 Lose zurück. «Wir sind absolut begeistert von demErgebnis», triumphierte die Direktorin der Memorabilienabteilung,Leila Dunbar, am Freitagabend in New York. Enttäuschung gab es nurbei jenen Fans, die sich von den Schätzpreisen verleiten ließen undmit einem schmaleren Geldbeutel bei Sotheby's eingefunden hatten.

Stattdessen erhielten Prominente aus Hollywood wie Wayne Newtonden Zuschlag. Newton erwarb das Ruderboot «Gertrude» für 19 200Dollar, mit dem Katharine Hepburn in dem Film «Am Goldenen See» zusehen ist und mit dem sie privat oft von ihrem Landsitz Fenwick inConnecticut «in See» stach. Die Bestsellerautorin Danielle Steelhatte bereits am ersten Auktionstag bei einem schwarzen Velourhut vonHepburn den Zuschlag erhalten.

Die Überseekoffer und Taschen aus dem Haus Louis Vuitton, dieKatherine Hepburn zu Dreharbeiten nach Afrika, Australien und andereFlecken der Welt begleitet hatten, gehen an den Hersteller zurück.Dieser will das Gepäck mit den berühmten Initialen künftig in seinemPrivatmuseum in Asnieres bei Paris ausstellen. Ebenso will derEdelbekleider Burberry sein Archiv mit zwei Westen aus demKleiderschrank der Hepburn bereichern. Das einzige Brautkleid ihresLebens, in dem sie 21-jährig einer Studentenliebe ihr Jawort gegebenhatte, wird künftig für einen großen Hochzeits-Ausstatter Werbungmachen.

Sotheby's versteigerte alles, was der Hepburn einmal lieb und wertwar. «Verkauft alles», hatte sie selbst lange vor ihrem Tod im Junivergangenen Jahres der Freundin und Testamentsverwalterin CynthiaMcFadden vorgeschlagen. «Niemand braucht Zeug, aber jeder mag Geld»,soll sie mehrfach erklärt haben. Der Erlös geht an einen Fonds fürihre jüngeren Geschwister sowie die Neffen und Nichten in ihrerweitläufigen Familie. Was aus ihren unzähligen Briefen undTagebüchern wird, hat die Erbengemeinschaft noch nicht entschieden.

Dagegen erlitt das Auktionshaus Guernsey's in New York mit seinerVersteigerung von Überbleibseln der «Titanic» Schiffbruch. EtlicheLose blieben unverkauft, andere wurden weit unter ihrem Schätzpreiszugeschlagen. So fand die Schwimmweste eines Opfers nur für 7500Dollar einen Abnehmer. Ihr Sammlerwert war von Guernsey's zwischen30 000 und 40 000 Dollar vermutet worden. Ein Liegestuhl vom Deck desLuxusschiffes, das bei seiner Jungfernfahrt vor 92 Jahren auf einenEisberg aufgelaufen und gesunken war, wurde für magere 8500 Dollarversteigert.