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Arbeitslosigkeit Arbeitsmarkt kommt kaum in Gang

Der Februar hat wenig Bewegung auf den Thüringer Arbeitsmarkt gebracht. Was Experten zur Entwicklung sagen.

Von dpa Aktualisiert: 28.02.2025, 12:34
Auf dem Thüringer Arbeitsmarkt gab es im Februar kaum Bewegung. Tatsächlich waren sogar etwa 100 Menschen mehr ohne Job als im Januar. (Archivbild)
Auf dem Thüringer Arbeitsmarkt gab es im Februar kaum Bewegung. Tatsächlich waren sogar etwa 100 Menschen mehr ohne Job als im Januar. (Archivbild) Martin Schutt/dpa

Erfurt - Ein eher zäher Anstieg bei gemeldeten offenen Stellen und eine leichte Zunahme der Arbeitslosenzahl: Der Thüringer Arbeitsmarkt wartet noch auf eine Frühjahrsbelebung. 72.600 Menschen waren im Februar ohne Job und damit etwa 100 mehr als im Januar, wie die Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur mitteilte. Vor einem Jahr waren es 71.700 Arbeitslose gewesen. Mit 6,6 Prozent veränderte sich die Arbeitslosenquote im Februar verglichen mit Januar nicht. Im Februar vor einem Jahr lag sie bei 6,5 Prozent.

Bundesweit ging die Zahl der Arbeitslosen im Februar dagegen im Vergleich zum Vormonat leicht um 3.000 auf 2,989 Millionen zurück. Die Arbeitslosenquote verharrte im Monatsvergleich bei 6,4 Prozent.

Ein Drittel Langzeitarbeitslose

Auch die Zahl der Thüringer Frauen und Männer, die seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit waren, veränderte sich mit rund 24.900 im Vergleich zu Januar nicht. Sie machten etwa 34 Prozent aller Arbeitslosen aus. Im Februar 2024 lag der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen bei rund 33 Prozent.

„Trotz des saisonbedingten Anstiegs der Stellenmeldungen fiel der Start in diesem Jahr geringer aus als in den Vorjahren“, sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. Der Bestand an offenen Stellen wachse nur geringfügig. „Unternehmen suchen vor allem qualifizierte Arbeitskräfte, viele Arbeitslose entsprechen jedoch nicht den Anforderungen.“ Mit Qualifizierungsangeboten sollen neue Perspektiven geschaffen werden. Behrens geht aber davon aus, dass in den nächsten Monaten eine Frühjahrsbelebung einsetzen werde.

Neue Stellen in diesen Branchen

3.100 neue Stellen meldeten Arbeitgeber im Februar, immerhin 500 mehr als im Januar, gleichzeitig aber auch 500 weniger als im Vorjahresmonat. Bei knapp 20 Prozent der Neumeldungen ging es um Dienstleistungen. 15 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen. 13 Prozent wurden aus der Kfz-Branche im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur gemeldet. Thüringens Arbeitgeber hatten demnach insgesamt 14.600 offene Stellen im Februar angegeben.

Die gestiegene Zahl an freien Stellen sei erfreulich, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Wirtschaft Thüringens, Matthias Kreft. „Hier wird erneut deutlich, dass Thüringen ein Chancenland ist. Durch die diversifizierte Wirtschaft, die nicht allein von einer Branche abhängig ist, bietet Thüringen viele Ausbildungs- und Karrierechancen“, so Kreft. 

Der Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, warnte derweil vor Kürzungen bei Mitteln für Arbeitsmarktprogramme, Hilfen für Langzeitarbeitslose und vor Repressionen gegen Arbeitssuchende. Mit solchen Einschnitten werde sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessern.