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Wissenschaftssenatorin Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Angriffe auf jüdische Studenten, Hörsaalbesetzungen, antisemitische Parolen: Immer wieder entlädt sich der Nahost-Konflikt an den Berliner Unis. Eine zentrale Anlaufstelle soll helfen.

Von dpa 29.04.2025, 15:41
An den Berliner Hochschulen gibt es bereits Antisemitismusbeauftragte, die aber nur für eine Uni zuständig sind. (Archivbild)
An den Berliner Hochschulen gibt es bereits Antisemitismusbeauftragte, die aber nur für eine Uni zuständig sind. (Archivbild) Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin - Berlin soll einen Antisemitismusbeauftragten für alle Hochschulen bekommen. Die Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra während einer Pressekonferenz im Roten Rathaus. „Ich hoffe, dass wir in absehbarer Zeit zu einem Ergebnis kommen“, sagte die SPD-Politikerin.

Zuletzt hatte unter anderem der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, vom Berliner Senat gefordert, einen zentralen Antisemitismusbeauftragten für die Unis einzuberufen.

Beauftragter soll Hochschulen beraten

Was ist Wissenschaftsfreiheit, was ist Meinungsfreiheit und wo endet sie? „Dabei kann diese Stelle helfen“, so die SPD-Politikerin. Es gehe auch darum, Hochschulen zum Umgang mit Antisemitismus zu beraten. Wie kann weiter für das Thema sensibilisiert werden, was braucht es für Schulungen, was für öffentliche Veranstaltungen?

Gewalt habe an den Hochschulen keinen Platz, sagte Czyborra. Antisemitismus müsse mit allen Mitteln bekämpft werden. „Natürlich geht es ganz besonders auch um die Sicherheit jüdischer Studierender und jüdischer Mitarbeitender an unseren Hochschulen.“

Verurteilung von Shapira-Angreifer „extrem wichtig“

Die Verurteilung eines 24-jährigen Mannes wegen des brutalen Angriffs auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira bezeichnete die Senatorin als „extrem wichtig“. Es mache für alle deutlich, dass Gewaltausbrüche Konsequenzen hätten.

Der Angeklagte hatte die Gewalttat vor Gericht gestanden, den Vorwurf von Antisemitismus aber zurückgewiesen. Laut Urteil schlug er seinen früheren Kommilitonen Shapira mit der Faust nieder. Als der blutend am Boden lag, folgte mit voller Wucht ein Tritt gegen den Kopf. Die Verteidigung des Täters hat das Urteil angefochten.