Am Kopf zusammengewachsen Am Kopf zusammengewachsen: Ärzten gelingt Trennung siamesischer Zwillingsmädchen

Rom - Italienischen Ärzten ist eine hochkomplexe Operation zur Trennung siamesischer Zwillinge gelungen.
Die letzte von drei schwierigen Operationen zur Trennung der beiden Mädchen Ervina und Prefina habe Anfang Juni stattgefunden, teilte das Krankenhaus Bambino Gesù in Rom am Dienstag mit. Den aus der Zentralafrikanischen Republik stammenden Zweijährigen gehe es gut. Ihre Gehirne seien „intakt“, sodass sie „ein normales Leben“ vor sich hätten.
Nach Angaben des Krankenhauses waren die Zwillingsmädchen am Hinterkopf zusammengewachsen. Eine besondere Herausforderung stellte für die Ärzte demnach zudem die Tatsache dar, dass die beiden Kinder einen großen Teil des Venensystems geteilt hätten. Dies habe „drei sehr heikle Operationen“ nötig gemacht, um schrittweise zwei voneinander unabhängige Venensysteme aufzubauen.
30 Ärzte und Krankenpfleger an 18-stündiger Operation beteiligt
Die dritte und letzte der drei Operationen habe 18 Stunden gedauert, teilte das Krankenhaus mit. 30 Ärzte und Krankenpfleger seien an dem Eingriff beteiligt gewesen. „Einen Monat nach der abschließenden Trennung geht es den Zwillingen gut“, betonte die Klinik. Allerdings sei das Infektionsrisiko nach wie vor hoch.
Die Mädchen müssten deshalb noch einige Monate spezielle Schutzhelme tragen. Siamesische Zwillinge, die am Hinterkopf zusammengewachsen sind und einen großen Teil des Venensystems teilen, sind extrem selten. Es sei vermutlich das erste Mal in der Medizingeschichte, dass eine Trennung solcher siamesischer Zwillinge gelungen sei.
Die Bambino-Gesù-Klinik hat nach eigenen Angaben bislang vier Operationen zur Trennung siamesischer Zwillinge vorgenommen. Den Angaben zufolge gab es in den vergangenen 20 Jahren europaweit nur zwei erfolgreiche Operationen zur Trennung siamesischer Zwillinge, die am Hinterkopf zusammengewachsen waren. (afp)