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Schau auf Seebüll 69. Jahresschau zeigt den „Malermenschen“ Nolde in Berlin

Im ländlichen deutsch-dänischen Grenzgebiet war Noldes Heimat. Doch auch das Großstadtleben Berlins genoss er. Wie diese Gegensätze sein Werk beeinflussen, zeigt die neue Jahresschau auf Seebüll.

Von dpa 26.02.2025, 14:18
In der neuen Schau im Nolde-Haus sind mehr als 110 Werke zu sehen (Archivbild).
In der neuen Schau im Nolde-Haus sind mehr als 110 Werke zu sehen (Archivbild). Axel Heimken/dpa

Neukirchen-Seebüll - Zwei Gegensätze prägten den Expressionisten Emil Nolde (1867–1956): die Abgeschiedenheit seiner Heimat im deutsch-dänischen Grenzgebiet und das pulsierende Leben in Berlin. Diesem Wechselspiel von Stadt und Land widmet das Nolde Museum Seebüll vom 1. März bis 31. Oktober seine 69. Jahresausstellung „Emil Nolde – „Malermensch“ in Berlin“. Die Schau zeige, wie tief Emil Nolde von den Gegensätzen zwischen dem urbanen Leben und der ländlichen Abgeschiedenheit beeinflusst wurde, sagte der Direktor des Nolde Museums, Christian Ring. „Diese Polarität ist zentral für das Verständnis seiner Kunst.“

Mehr als 110 Werke sind in den Ausstellungsräumen in Noldes ehemaligen Wohn- und Atelierhaus zu sehen – „darunter berühmte Blumendarstellungen, bewegte Meere, weitläufige Landschaften sowie faszinierende Eindrücke des Berliner Nachtlebens“, wie das Museum mitteilte. Sie zeichneten ein umfassendes Bild von Noldes künstlerischer und persönlicher Entwicklung. Höhepunkte der Ausstellung sind den Angaben zufolge die Aquarelle, die Nolde im Berliner Theatermilieu schuf, sowie Tier-Aquarelle, inspiriert von Besuchen im Zoologischen Garten.

Benzinstraßen und ruhende Wolken

Emil Nolde lebte im Wechsel zwischen den ruhigen Sommern in der abgeschiedenen Natur Nordfrieslands und den lebendigen Wintern im kulturellen und gesellschaftlichen Zentrum Berlins. „Ein größerer Gegensatz zum fernen sommerlichen Landleben war kaum denkbar“ beschrieb Nolde die Gegensätze nach Museumsangaben. „Dort der friedliche Wald mit den großen, weißen, ruhenden Wolken – hier die Benzinstraßen und der Zigarettendunst der Lokale.“

Die Ausstellung in Seebüll in Nordfriesland lade Besucher ein, diesen Kontrast nachzuempfinden und die Vielschichtigkeit von Noldes Werk neu zu entdecken, wie das Museum weiter mitteilte.