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Nahost-Konflikt 500 Tage: Berlin erinnert an Hamas-Geiseln

Am 7. Oktober 2023 verschleppten islamistische Terroristen bei einem Angriff auf Israel etwa 250 Menschen. Dutzende der Geiseln sind immer noch nicht frei. Kai Wegner findet deutliche Worte.

Von dpa 19.02.2025, 12:17
Die Bilder beim Gedenken der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin sollen die Erinnerung wachhalten.
Die Bilder beim Gedenken der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin sollen die Erinnerung wachhalten. Elisa Schu/dpa

Berlin - 500 Tage als Geisel: Mit einem Gebet hat die jüdische Gemeinde Chabad an die von der Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppten Menschen erinnert. Im Gemeindezentrum wurden die Namen der Gefangenen und Toten verlesen, um an jedes einzelne Schicksal zu erinnern. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, bei der Freilassung der Verschleppten gehe es nicht um einen „Geiselaustausch“, sondern um einen „Pakt mit dem Teufel“.

Im Rahmen einer Waffenstillstands-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel wird für die nächsten Tage die Freilassung von sechs weiteren Geiseln sowie die Übergabe von acht toten Verschleppten erwartet. Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas bei einem Terrorangriff auf Israel etwa 1.200 Menschen getötet und 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Entführten waren Zivilisten, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen sowie Soldaten. 

Wegner sagte der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Gedenkveranstaltung, damit werde deutlich, dass auch in der deutschen Hauptstadt das Schicksal der Geiseln niemals vergessen werde. Zugleich bekräftigte der CDU-Politiker, er wolle ein klares Zeichen setzen, dass Antisemitismus und Israelfeindlichkeit auf Berliner Straßen nicht geduldet würden. 

Jüdisches Leben gehöre zu Berlin, betonte Wegner. „Wer diesen Zusammenhalt gefährdet, der gehört nicht zu Berlin. Das heißt, wer Antisemitismus predigt, wer israelfeindlich durch unsere Straßen zieht und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden auf unseren Straßen durchführt, der gehört nicht zu diesem bunten, internationalen, vielfältigen Berlin. Hier ist für mich eine klare Trennlinie.“ Rabbiner Yehuda Teichtal dankte Wegner ausdrücklich für seine Geste der Solidarität und nannte ihn einen „Leuchtturm für jüdisches Leben“ und für ein Miteinander.