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Silvester Warten auf das Jahr 2025 - Viele Länder haben schon gefeiert

In weiten Teilen der Welt hat das neue Jahr schon begonnen. Deutschland braucht noch Geduld. Sylt sagt wegen Sturms seine Party ab. Ein Überblick.

Von Gregor Tholl und Christian Thiele, dpa Aktualisiert: 31.12.2024, 20:34
Vor dem Brandenburger Tor in Berlin steigt Deutschlands größte Silvesterparty.
Vor dem Brandenburger Tor in Berlin steigt Deutschlands größte Silvesterparty. Joerg Carstensen/dpa

Berlin - Unzählige Silvesterraketen sind bereits in den Nachthimmel über Deutschland aufgestiegen, doch noch warten die Menschen auf Mitternacht und den Beginn des neuen Jahres. In anderen Teilen der Welt hat 2025 bereits begonnen. In Australien, China, in asiatischen Ländern wie Indonesien, aber auch Teilen Russlands ist bereits Neujahr. Hierzulande haben viele Feiern bereits begonnen. Die wohl größte steigt in Berlin am Brandenburger Tor.

Mancherorts fällt der Jahreswechsel wetterbedingt allerdings ruhiger aus als geplant. Im Norden Europas wird der Start ins neue Jahr für viele stürmisch. Auf Sylt wurden die Feierlichkeiten an der Strandpromenade deswegen abgesagt. In der schottischen Hauptstadt Edinburgh sagten die Veranstalter ein Fest ab.

Behörden warnen vor Feuerwerk wegen Sturm

Wer den Silvesterabend unter freiem Himmel verbringen wollte, hätte sich vielerorts besseres Wetter gewünscht. Für die Hälfte Deutschlands galt am Abend eine amtliche Warnung vor Sturmböen - von Sachsen über Thüringen nach Nordrhein-Westfalen bis hoch zur Nord- und Ostseeküste. 

Behörden warnten davor, bei starkem Wind Feuerwerkskörper zu zünden. „Es besteht die besondere Gefahr von Verletzungen und Bränden.“ Auch in deutschen Mittelgebirgen wie Harz, Erzgebirge und Thüringer Wald wurden starke Sturm-, teils Orkanböen erwartet. Für Feuerwehren und Notaufnahmen ist die Silvesternacht ohnehin jedes Jahr sehr arbeitsintensiv.

Die Polizei ist zum Beispiel in Berlin im Großeinsatz. Tausende Polizisten sorgen in der Hauptstadt für Sicherheit. Wer am Abend zum Beispiel auf den Alexanderplatz wollte, wurde von Einsatzkräften an Absperrgittern auf Böller hin kontrolliert. Auch in anderen Stadtteilen wurden am Abend die angekündigten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk eingerichtet. Solche Zone gab es auch in anderen Städten Deutschlands. 

Alle Jahre wieder: Sicherheitsdebatte zu Silvester

Spätestens seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 mit zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen auf der Domplatte bestimmt immer wieder eine Sicherheitsdebatte die Tage um Silvester. Vor zwei Jahren gab es heftige Angriffe auf Einsatzkräfte in Deutschland. Dieses Jahr wird zudem unter dem Eindruck des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gefeiert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPP) hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, die Sicherheitsbehörden seien entsprechend wachsam. Sie kündigte zugleich ein hartes Durchgreifen im Falle von Gewalt an.

In Berlin wurden bereits Rettungskräfte im Stadtteil Neukölln mit Feuerwerkskörpern beschossen. Ein Helfer wurde dabei verletzt und musste den Dienst beenden. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen mehr als 7.300 Polizisten für Sicherheit sorgen. 

Feinstaub und Sonnenschein

Nicht nur der Wind sorgt hierzulande für Probleme. Trübes Wetter außerdem für besonders hohe Feinstaubwerte in der Neujahrsnacht sorgen, wenn wieder Pyrotechnik für viele Millionen Euro in die Luft gefeuert wird.

Aber es gab vor dem Jahreswechsel auch Lichtblicke. Etwa in Berlin schien am letzten Tag des Jahres die Sonne. Auch auf der bei Deutschen besonders beliebten spanischen Insel Mallorca saßen Menschen in der Sonne. Ein ganz anderes Problem hat Berlin am Abend: Ausgerechnet zu Silvester fiel in mehreren Stadtteilen die Wasserversorgung aus - noch ist unklar weshalb.

Vielerorts knallte es in Deutschland schon weit vor den Abendstunden. Im sächsischen Pirna wurde bei der Explosion eines illegalen, in Tschechien gekauften Silvesterböllers ein 16-Jähriger schwer an der Hand verletzt. 

In Schwalmtal (Nordrhein-Westfalen) drang ein Unbekannter in eine Flüchtlingsunterkunft ein und warf dort einen Feuerwerkskörper in eine Waschmaschine, die er damit zerstörte.

Shirin David am Brandenburger Tor erwartet

Die wohl größte Silvesterparty Deutschlands findet wieder in Berlin am Brandenburger Tor statt. Sie wird auch im ZDF übertragen. Angekündigt sind Auftritte der Rapperin Shirin David und weiterer Stars wie Maite Kelly, Bausa, Nemo und Peter Schilling. Im ARD-Fernsehen feiert Florian Silbereisen eine Party in München mit Howard Carpendale und anderen Stars. Um Mitternacht schaltet aber auch das Erste nach Berlin ans Brandenburger Tor.

Wo wurde bereits gefeiert?

Im australischen Sydney war das große Feuerwerk diesmal besonders gigantisch. Rund neun Tonnen Pyrotechnik erleuchteten den Himmel über dem Hafenviertel. Die Feuerwerkskörper wurden an 264 verschiedenen Punkten gezündet, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. 

Aufsehenerregende Lichtershows oder traditionelle Veranstaltungen gibt es in vielen asiatischen Metropolen, etwa in Tokio, Hongkong, Taipeh, Singapur, Kuala Lumpur, Bangkok und Jakarta.

Besonders große Spektakel gibt es später in London am Riesenrad „London Eye“, in Rio de Janeiro am Strand von Copacabana und in New York am Times Square.

Es dauert 26 Stunden bis ganzer Globus ins neue Jahr gerutscht ist

Als Erste weltweit begrüßten schon um 11.00 Uhr MEZ die etwa 7.300 Einwohner des zum Inselstaat Kiribati gehörenden Atolls Kiritimati das Jahr 2025. Eine Stunde danach feierten dann Neuseeland sowie die beiden Inselstaaten Samoa und Tonga den Jahreswechsel.

Amerikanisch-Samoa, das nur 220 Kilometer östlich von Samoa auf der anderen Seite der internationalen Datumsgrenze liegt, ist das letzte Land, das 2025 einläutet. In Mitteleuropa ist dann schon 12 Uhr mittags am 1. Januar und es geht schon das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker über die Bühne.

Um 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar folgen dann nur noch zwei unbewohnte Inseln.