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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Wieso Träumen nicht nur für Studenten bei Ameos in Schönebeck erwünscht bleibt

Ein langer Weg zum Traumberuf, der Traum vom eigenen Geschäft mit eigener Mode, längst nicht, sondern viele andere Perspektiven auf eine Stadt, Funde aus längst vergangener Zeit - und was sonst noch wichtig war in dieser Woche im Salzland.

22.03.2025, 08:28
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören.
Frank Klemmer ist Leiter des Regiodesks Salzland, zu dem die MZ-Lokalredaktionen in Aschersleben und Bernburg sowie die der Volksstimme in Staßfurt und Schönebeck gehören. (Grafik: Tobias Büttner)

haben Sie noch Träume? Vorsicht, ich meine jetzt nicht die, die einen nachts besonders dann durch die wildesten Geschichten jagen, wenn der Mond besonders prall am Himmel steht. So geht es mir jedenfalls. Da könnte ich Ihnen Geschichten erzählen …

Obwohl: Nein, um diese Träume geht es ja gar nicht. Ich meine Träume – so wie: Ziele. Etwas, das sie unbedingt noch erreichen wollen. Von dem sie schon immer „geträumt“ haben. Manchmal – so ist zumindest meine Erfahrung – gehen einem genau solche „Träume“ irgendwo unterwegs bei der Bewältigung des Alltags verloren. Oder die Realität stellt ganz andere Herausforderungen, die sich dann auch als gar nicht so unspannend erweisen.

Und auf ihre Weise dann vielleicht sogar glücklicher machen als irgend so ein „Traum“, der vielleicht ja doch nur ein Hirngespinst ist. Letztlich also doch nichts anderes ist als das, was mich zumindest besonders durch die Vollmond-Nächte begleitet.

Auf Umwegen zum Medizin-Studium

Dennoch bewundere ich Menschen, die ihren Traum nicht aus den Augen verlieren. Auch wenn es gute Gründe gibt, erst einmal einen anderen Weg einzuschlagen. Die aber dann auf Umwegen schließlich doch genau dort landen, wo sie immer hingewollt haben.

So ein Mensch ist Franciska Ćurčić . Die 29-Jährige, die in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, dann aber mit ihren kroatischen Eltern in der Heimat gelebt hat, studiert gerade Medizin. Eigentlich in Kroatien, aber jetzt eben auch bei Ameos im Salzlandkreis.

Franciska Ćurčić bei der Arbeit im Ameos-Klinikum in Schönebeck.
Franciska Ćurčić bei der Arbeit im Ameos-Klinikum in Schönebeck.
(Foto: Enrico Joo)

Ćurčić ist eine von aktuell 34 Studenten, die an dem Projekt des Klinikbetreibers mit einer kroatischen Universität teilnehmen. Nach einigen Semestern in Kroatien sind sie jetzt hier bei Ameos, um weiter zu studieren, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln – und irgendwann vielleicht die Lücken zu schließen, die der Ärztemangel hinterlässt.

Mein Kollege Enrico Joo hat Ćurčić jetzt einen Tag begleitet und dabei spannende Einblicke in einen langen Weg zum ganz persönlichen Traumberuf bekommen.

Eigene Mode, die Sinn machen soll

Einen Traum erfüllt hat sich auch Claudia Ludwig-Lischka. Sie hat an der Wilhelmstraße in Bernburg ihr eigenes Modegeschäft eröffnet.

Claudia Lischka eröffnet ihr neues Geschäft an der Wilhelmstraße in Bernburg.
Claudia Lischka eröffnet ihr neues Geschäft an der Wilhelmstraße in Bernburg.
(Foto: Katharina Thormann)

Es ist aber nicht einfach nur das nächste Modegeschäft, das noch mal längst bekannte Marken, an den Mann oder die Frau bringen will. Ludwig-Lischkas Ware, das sind alles Unikate, die sie unter dem Label „Sinn-Flut-Design“ selbst kreiert, wie meine Kollegin Katharina Thormann berichtet.

Das erinnert mich verdächtig an: „Nach mir die Sinnflut.“ Wenn die aber solche Ideen hervorbringt wie die von Claudia Ludwig-Lischka, dann wird die Sinnflut vielleicht doch nicht so schlimm wie im Albtraum.

Wie lässt sich Aschersleben aufsaugen?

Geradezu traumhaft müssen sich eigentlich die Menschen in Aschersleben gerade fühlen. Denn sie stehen ständig im Mittelpunkt – und bekommen immer neue Gesichter zu sehen, die ihre Geschichten interessieren.

Hélène Laurain liest in Aschersleben im Rahmen von  „9 Points of View“.
Hélène Laurain liest in Aschersleben im Rahmen von „9 Points of View“.
(Foto: Katrin Wurm)

Im Rahmen des Projekts „9 Points of View“ fand jetzt der nächste Wechsel statt: Kaum hatte, wie Kollegin Katrin Wurm aufgeschrieben hat, die Französin Hélène Laurain als Fünfte von Neun erzählt, wie sie Aschersleben aufgesogen hat – in Worten, Begegnungen und Spaziergängen –, da stand auch schon die Schweizer Autorin Monica Cantieni als Nummer 6 in der Eine-Stadt.

Stadtschreiberin Monica Cantieni aus der Schweiz ist die nächste Stadtschreiberin.
Stadtschreiberin Monica Cantieni aus der Schweiz ist die nächste Stadtschreiberin.
(Foto: Frank Gehrmann)

Was daran so traumhaft ist? Der andere Blick auf das Gewohnte, finde ich. Im Alltag – ich erwähnte es anfangs – geht bei der Bewältigung der Gegenwart so vieles verloren. Manchmal eben auch die richtige Perspektive auf das, was man schon hat.

Ein Zukunftsprojekt öffnet den Blick in die Vergangenheit

Oder auch auf das, was einmal war. Um die Vergangenheit doch noch zu entdecken, helfen manchmal dann unter Umständen auch Projekte, die eigentlich nur in die Zukunft schauen. „SuedOstLink“ ist so ein Projekt: Die neue Trasse, die mitten durch den Salzlandkreis führt, soll irgendwann Strom aus Windenergie von der Küste bis nach Bayern bringen.

Noch ist das aber Zukunftsmusik. Stattdessen treffen Archäologen aber gerade vor den eigentlichen Bauarbeiten auf ganz viel ganz lange Vergangenes: Erst auf Gräber bei Förderstedt, über deren Fund Anfang des Jahres mein Kollege Enrico Joo berichtet hat, jetzt auf einen weiteren Grabhügel bei Atzendorf, wo Kollegin Nadja Bergling bei der „Baustellen“-Begehung dabei war.

Bei einem Vor-Ort-Termin bei Atzendorf wurden der Öffentlichkeit die neuen Funde entlang der Baustelle für die Stromtrasse vorgestellt.
Bei einem Vor-Ort-Termin bei Atzendorf wurden der Öffentlichkeit die neuen Funde entlang der Baustelle für die Stromtrasse vorgestellt.
(Foto: Nadja Bergling)

Was das Zukunftsprojekt, das auf die Vergangenheit trifft, über die Gegenwart aussagt? Da lasse ich gerne Susanne Friederich, Abteilungsleiterin Bodendenkmalpflege des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt, erstmal sprechen.

Mit der Sesshaftwerdung der Menschen vor rund 7.500 Jahren, sagt Friederich, hätten die Menschen sich auch im heutigen Salzlandkreis angesiedelt: „In Sachsen-Anhalt gibt es gute Böden und warmes Wetter. Die Menschen blieben hier – und somit ist auch die archäologische Karte hier dichter.“

Übersetzt heißt das: Ganz früher war auch nicht alles schlechter. Vor allem hier. Sondern eher so traumhaft, dass jeder hierhin wollte. Eine interessante Perspektive ...

Foto der Woche

Mein Foto der Woche stammt einmal mehr aus dem Ascherslebener Zoo. Da gibt es jetzt ein paar kleine Neuzugänge: 13 neue Färberfrösche machen das Terrarium im Ascherslebener Zoo bunter. Der Ascherslebener Zoo hat aus Chemnitz die farbenfrohen Pfeilgiftfrösche bekommen.

Klein, aber oho sind die Pfeilgiftfrösche im Zoo Aschersleben. Das ist ein Goldbaumsteiger im  Farbschlag Karibik.
Klein, aber oho sind die Pfeilgiftfrösche im Zoo Aschersleben. Das ist ein Goldbaumsteiger im Farbschlag Karibik.
(Foto: Regine Lotzmann)

Dafür zogen Goldfasane nach Sachsen um. Was das für die Eine-Stadt bedeutet, hat meine Kollegin Regine Lotzmann aufgeschrieben. Vor allem aber hat sie mit der Kamera draufgehalten: traumhaft bunt, finde ich.

Wohin am Wochenende?

Wie wäre es mal mit einem Party-Marathon? Starten könnten Sie am Samstagabend in Baalberge: Die beliebte Dorfdisco ist dort für einen Abend zurück in der Gaststätte am Sportplatz.

Los geht es da ab 19 Uhr. Schon länger hatten die drei Ur-Baalberger Peter Pfeiffer, Uwe Wachsmuth und Ortsbürgermeister Heiko Scharf die Idee für dieses Event. Gleich drei DJs stehen an dem Abend an den Plattentellern. Unter anderem auch Michael Lehnert aus Bernburg, der auch schon damals für die passenden Tanzhits sorgte.

Heiko Scharf (links) und Uwe Fischer freuen sich auf die Party in Baalberge.
Heiko Scharf (links) und Uwe Fischer freuen sich auf die Party in Baalberge.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Auf die Besucher wartet auch eine umfangreiche Getränkekarte und natürlich passende Snacks wie Würstchen und Fischbrötchen.

Von dort könnten Sie dann später am Abend irgendwann weiterziehen zur Rocknacht nach Belleben: Da treten gleich mehrere Bands im Kulturhaus auf und bieten handgemachte Musik aus verschiedenen Richtungen. Los geht es zwar schon um 20 Uhr mit der Band „Offzone“.

Aber danach kommen auch noch die „Sticky Strings“ (covern Hits von den Rolling Stones) ab 21.15 Uhr und „Zeitlos“ spielt sogar erst ab 22.30 Uhr (Oldies, 80er und 90er). Und den Abschluss bilden eh die Lokalmatadoren von „Grundrausch’n“ ab 23.45 Uhr. Tickets sind ausschließlich online hier erhältlich.

Bei der Rocknacht in Belleben steht zu guter Letzt wieder die Band  „Grundrausch'n" auf der Bühne.
Bei der Rocknacht in Belleben steht zu guter Letzt wieder die Band „Grundrausch'n" auf der Bühne.
(Archivfoto: Katharina Thormann)

Und nachdem Sie dann am Sonntag ausgeschlafen haben, sind Sie um 18 Uhr im Bernburger Carl-Maria-von-Weber-Theater: In ihrem Programm „Feelin’ Groovy“ präsentiert die „Simon & Garfunkel Revival Band“ einige beliebte Songs ihrer berühmten Vorbilder.

Die Simon & Garfunkel Revival Band ist am Sonntag zu Gast im Bernburger Theater.
Die Simon & Garfunkel Revival Band ist am Sonntag zu Gast im Bernburger Theater.
(Foto: Carsten Sturm)

Michael Frank und Guido Reuter bringen mit Begleitung von Sebastian Fitzlar und Ingo Kaiser laut Ankündigung Klassiker wie „Mrs. Robinson“, „Scarborough Fair“ und „Sound of Silence“ zu Gehör. Karten sind an der Theaterkasse und im Internet hier zu bekommen.

Klingt für Sie nach einem großen Spaß? Oder eher nach einem Albtraum, weil Sie Ihre Ruhe brauchen? Egal ob mit oder ohne Party-Marathon: Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall ein traumhaftes Wochenende,

Ihr Frank Klemmer