SLK: Die Woche im ganzen Salzland Warum eine Katze aus Aschersleben gleich mehrere Schutzengel braucht
Geschichten von Freud und Leid, eine Zeitreise im Kino, vier Räder, die einen schweben lassen - und was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

die vergangenen Tage erschienen mir wettertechnisch irgendwie seltsam: teilweise sehr sonnig, dann wiederum recht kühl. So, als ob sich der Frühling noch nicht richtig entscheiden kann, ob er uns denn nun wirklich beehrt.
Und doch merke ich ganz deutlich, dass die warme Jahreszeit jetzt so langsam aber sicher auf dem Vormarsch ist. Denn: Es wird immer heller und somit finde ich auch wieder etwas mehr Energie, um beispielsweise einen größeren Spaziergang zu unternehmen. Nur zum sprichwörtlichen Frühjahrsputz, dem Großreinemachen, konnte ich mich bislang noch nicht durchringen.
Lieber Sonne statt eisiger Kälte
Eine, die den herannahenden Frühling so richtig genießt, ist Lama-Dame Elsa, die gemeinsam mit ihrer Artgenossin Anna ein neues Zuhause im Ascherslebener Zoo gefunden hat. Und ganz anders als ihre Namensgeberin aus Disneys „Eiskönigin“ zieht Elsa das Sonnenbad offensichtlich der Kälte vor.

Obwohl: Aus dem Norden kommen die beiden Tiere auch, und zwar aus dem Zoo in Stralsund, wie Reporterin Regine Lotzmann erfahren hat. Nun gibt es in Aschersleben wieder eine ansehnliche Lama-Herde mit vier Stuten und einem Hengst. Und sogar Nachwuchs ist derzeit unterwegs: Ende Mai soll Bella ein Jungtier zur Welt bringen.
Filmreife Rettungsaktion für Vierbeiner
Während Anna und Elsa sich im Zoo ganz entspannt eingewöhnen, hatte ein anderer Vierbeiner in Aschersleben diese Woche nichts zu lachen: Eine Katze war in der Regenrinne eines Hauses gefangen. Und während die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ihr Bestes gaben, um dem Tier zu Hilfe zu eilen, stürzte die Samtpfote drei Stockwerke in die Tiefe auf das Gehwegpflaster.

Doch das Ganze ging glücklicherweise glimpflich aus, wie mein Kollege Frank Gehrmann berichten konnte. Die Katze schien äußerlich unverletzt. Als jedoch ein paar Blutspuren entdeckt wurden, durfte Miezi im Feuerwehrauto - mit Blaulicht und Martinshorn - in die Tierarztpraxis mitfahren. Dort gab es weitgehend Entwarnung, der Vierbeiner durfte am selben Abend wieder nach Hause.
Wenn Freud und Leid nah beieinander liegen
Leider gibt es nicht immer ein Happy End, und Freude und Trauer liegen mitunter sehr nah beieinander, wie die Geschichte von Christian Landgrabe und seinem kleinen Sohn Julian zeigt. Vor einem Jahr verlor der Bernburger seine Frau Stefanie, die die Geburt des gemeinsamen Kindes nicht überlebte. Julians Geburtstag Anfang April ist ihr Todestag.

Reporter Torsten Adam hat erfahren, wie es der kleinen Familie heute geht. Noch immer denke er fast jeden Tag daran, wie es wäre, wenn sie noch zu dritt sein könnten, meint Christian Landgrabe. Und doch heilen die schmerzhaften Wunden langsam, findet sich der 37-Jährige in die Rolle des alleinerziehenden Vaters hinein, die er immer besser ausfüllen kann, auch dank der Unterstützung seiner Mutter, Julians Oma.
Unternehmen meistert alle Herausforderungen
Wie wichtig familiärer Rückhalt ist, weiß auch Frank Geisler aus Biendorf. Seine Schlossereifirma, die er bereits in vierter Generation führt, hat Anfang des Monats ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Und in 100 Jahren ist viel passiert: Weimarer Republik, Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus, die deutsch-deutsche Teilung und die Wiedervereinigung. Das Unternehmen hat alles überstanden.

Im Alleingang ist das nicht zu schaffen. Dass er seine Arbeit über all die Jahre ausüben und das Firmengelände sogar vergrößern konnte, habe er auch seiner Frau Yvonne zu verdanken, hat Frank Geisler mir erzählt: „Meine Frau bestärkt mich immer, so wie auch schon die Frauen in den Generationen davor.“ In diesem Sinne: Auf die nächsten Jahre!
Immer wieder Randale auf der Skaterbahn
Wie beim Firmenjubiläum in Biendorf war auch in Schönebeck die Freude groß, als vor etwa zwei Jahren die landesweit größte Pumptrack-Anlage für Skater, Rollerfahrer und BMX-Radler geschaffen wurde. Doch nun stellt sich auch eine gewisse Ernüchterung ein. Denn immer wieder wird das Areal zum Opfer von Vandalismus.

Laut Angaben der Schönebecker Stadtverwaltung sind seit November 2023 alles in allem mutwillige Beschädigungen in Höhe von 17.500 Euro verzeichnet worden, hat mein Kollege Paul Schulz herausgefunden. Überwachungskameras, die womöglich dazu beitragen könnten, die Täter zu fassen, dürfen im öffentlichen Raum jedoch nicht ohne weiteres installiert werden. Und so bleibt nur: Abwarten und hoffen, dass sich die Situation bessert.
Fotograf geht auf Zeitreise
Reisen wir nun von der Gegenwart ein Stück in die Vergangenheit - und wieder zurück: Als junger Mann wollte Peter Gercke Kameramann werden. Ein Traum, der ihm verwehrt blieb, da damals eine Ausbildungsstelle fehlte. Also machte der heute 58-Jährige eine Ausbildung mit Abitur zum Metallgießer und jobbte in den 1980ern in den Oli-Lichtspielen Magdeburg, einem Nostalgie-Kino. Heute ist er als Fotograf tätig.

Nun konnte er vor kurzem in Barby wieder an diese Zeit zurückdenken, hat Reporter Thomas Linßner diese Woche berichtet. Dort sollte Peter Gercke beim örtlichen Kino-Verein fotografieren. Kein Termin wie jeder andere: Denn vor allem im Technikraum konnte er in Erinnerungen an seine frühere Tätigkeit schwelgen und Geräte entdecken, die auch er seinerzeit bedient hat.
Schweben auf vier Rädern
Historisch ist nicht nur die Technik, die Peter Gercke in Barby in Augenschein nehmen konnte, sondern auch der Wagen, den Thomas Begemann aus Hohenerxleben sich unlängst zugelegt und mit dem er sich einen Traum erfüllt hat: ein Rolls-Royce, Modell Corniche II von 1989. „Man schwebt förmlich dahin, so butterweich ist die Federung“, hat er meinem Kollegen Falk Rockmann vorgeschwärmt.

Und an diesem besonderen Fahrgefühl möchte er auch andere teilhaben lassen und chauffiert die Leute aus der Region auf Wunsch zu verschiedenen Anlässen. So kann man ihn beispielsweise für Hochzeiten buchen. Bleibt nur eines zu wünschen: Allzeit gute Fahrt!
Auf der Suche nach dem stillen Örtchen
Abschließen müssen wir heute mit einem, nun ja, bescheidenen Thema: dem Gang aufs stille Örtchen. Der ist natürlich ein menschliches Bedürfnis, das mitunter auch in ungünstigen Situationen auftritt, etwa unterwegs. Dann ist es gut, eine öffentliche Toilette in der Nähe zu haben. Die gibt es aber nicht immer - ein Problem, das man auch in Staßfurt kennt.

Die UBvS bringt deshalb im Stadtrat einen Antrag ein, um Restaurants und andere Einrichtungen einzubinden. Die könnten dann einen Zuschuss bekommen, wenn sie ihre Toiletten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Das Ganze trägt den Titel „Nette Toilette“. Doch was halten eigentlich Händler und Co. davon? Reporter Enrico Joo hat sich einmal umgehört.
Foto der Woche
Zugegeben: Mein Foto der Woche zeigt dieses Mal kein Motiv aus dem Salzlandkreis. Aber es wurde aufgenommen vom Ascherslebener Paul Betrams, der versucht hat, ein Postkartenmotiv, das ihm 2016 gelungen ist, zu wiederholen. Entstanden ist dieser Schnappschuss vom Sonnenuntergang über dem Brocken.

Ein paar Meter hätten zum perfekten Foto noch gefehlt, meint Paul Bertrams. Ich finde das Bild jedenfalls schon jetzt super. Und Gelegenheit, es noch einmal mit einer weiteren Aufnahme zu probieren, bietet sich immerhin jeden Abend.
Wohin am Wochenende?
Wenn Sie ein Feinschmecker sind und noch dazu experimentierfreudig, werden Sie an diesem Wochenende auf dem Bernburger Karlsplatz voll und ganz auf Ihre Kosten kommen. Noch bis Sonntag gastiert das Streetfood-Festival wieder in der Saalestadt.

Zum Angebot gehören unter anderem japanische Gyoza (gefüllte Teigtaschen), koreanische Spezialitäten, Barbecue aus Venezuela, verschiedene Burger, aber auch griechische Süßspeisen. Falls Sie Appetit bekommen haben: Geöffnet ist an diesem Sonnabend von 11 bis 22 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 20 Uhr.
Ein schönes, vorösterliches Wochenende wünscht Ihnen
Ihre Anja Riske