Zeitz: Zeitz: Staatsanwalt: Überfall war Mordauftrag

Zeitz/MZ/bar/jbi. - Die Staatsanwaltschaft geht jetzt definitiv davon aus, dass es sich bei dem Überfall auf eine Zeitzer Bestattungsunternehmerin um einen versuchten Auftragsmord handelt. Wie berichtet, erlitt die 45-jährige Frau dabei so schwere Kopfverletzungen, dass sie noch immer in Lebensgefahr schwebt. Das Opfer wurde in ein künstliches Koma versetzt und kann nicht vernommen werden. Wenn die 45-Jährige überlebt, wird sie wahrscheinlich schwer behindert bleiben.

Der Naumburger Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang sagte, das Motiv der Tat seien Konkurrenzgründe gewesen. Mutmaßlicher Auftraggeber des Mordversuchs ist ein 49-Jähriger, dessen Frau ebenfalls ein Bestattungsunternehmen betreibt. Der aus Ungarn stammende Mann soll einen 17-Jährigen angeheuert haben, der inzwischen gestanden hat, die Frau für 1000 Euro mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen zu haben. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass dem Opfer lediglich ein "Denkzettel" verpasst werden sollte. Der als Auftraggeber verdächtige Mann bestreit, einen Mord bestellt zu haben.

Nach MZ-Informationen spielen bei den Ermittlungen offenbar auch Vermutungen eine Rolle, dass in der Branche Schmiergelder bezahlt werden, um an Aufträge zu gelangen. Das bestätigte auch der Bund freier Bestatter, einer Dachorganisation der Branche in Essen, auf Anfrage der MZ. In Zeitz sei die Konkurrenzsituation besonders angespannt, hieß es, eine Eskalation der Lage demzufolge nicht überraschend gewesen.

Der mutmaßliche Auftraggeber sitzt wegen Anstiftung zum Mord und der 17-Jährige wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes in Untersuchungshaft.