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Wittenberge Wittenberge: Nach Todesschuss bei Jugendweihe Tatwaffe gefunden

18.05.2010, 10:12
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen auf einem Campingplatz bei Wittenberge (Prignitz) vor einem Festzelt.
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen auf einem Campingplatz bei Wittenberge (Prignitz) vor einem Festzelt. dpa-Zentralbild

Neuruppin/Tannenkrug/ddp. - Nach der tödlichenFamilientragödie auf einer Jugendweihefeier in Hinzdorf beiWittenberge haben Polizisten die Tatwaffe gefunden. Die Pistole desSchützen vom Typ Walther P38 sei am Montagnachmittag in einem Waldbei Tannenkrug im Norden von Sachsen-Anhalt entdeckt worden, teiltendas Polizeipräsidium Potsdam und die Staatsanwaltschaft Neuruppin amDienstag mit. Dort habe der Täter die Waffe auf seiner Fluchtversteckt.

Bei der Familienfeier hatte am Samstag ein 56-Jähriger dasFestzelt auf einem Campingplatz gestürmt und gezielt einen Schussabgegeben. Die Kugel durchschlug zuerst den Hals eines 42-Jährigen,der schwer verletzt überlebte, und traf dann eine 67-jährige Frautödlich in den Oberkörper. Der mutmaßliche Schütze und derAngeschossene sind Brüder. Bei der getöteten Frau handelt es sich umdie Stief-Uroma des Mädchens, das Jugendweihe feierte.

Nach dem Schuss zwang der Mann einen Neffen, das Fluchtauto zufahren. Rund eineinhalb Stunden lang wurde der Wagen von Polizistenverfolgt. Als das Auto wegen eines technischen Defekts liegenblieb,flüchtete der Täter in einen angrenzenden Wald, wo er sich dann derPolizei stellte. Von der Tatwaffe gab es zunächst keine Spur.

Hintergrund der Gewalttat ist möglicherweise eine Liebesbeziehung,die der 56-Jährige laut Medienberichten früher mit seiner jüngerenSchwester hatte. Der Mann habe Rache üben wollen an der Familie, diedie Beziehung nicht geduldet habe. Die Staatsanwaltschaft nennt dazuaus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Details.

Gegen den Schützen wird wegen versuchten Mordes, Totschlags,Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie Freiheitsberaubung ermittelt.Der mutmaßliche Täter hat sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen undmöglichen Motiven eingelassen. Er mache weiterhin von seinemAussageverweigerungsrecht Gebrauch, sagte ein Sprecher derStaatsanwaltschaft auf Anfrage.

Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens schieben auf einem Campingplatz bei Wittenberge (Prignitz) vor einem Festzelt einen Sarg in ihr Fahrzeug. (FOTO: DPA)
Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens schieben auf einem Campingplatz bei Wittenberge (Prignitz) vor einem Festzelt einen Sarg in ihr Fahrzeug. (FOTO: DPA)
dpa-Zentralbild