Kommentar Wenig Erdgas in den Speichern: Frieden senkt die Energiepreise
Kommt es zu einem Waffenstillstand oder sogar Frieden in der Ukraine, werden die Erdgaspreise deutlich sinken. Warum redet CDU-Chef Merz nur über Aufrüstung?

Halle/MZ. - Die deutschen Gasspeicher haben sich in diesem Winter deutlich geleert. Das hängt nicht nur mit niedrigeren Temperaturen zusammen, sondern auch mit zusätzlichen Gaslieferungen nach Osteuropa. Technisch lassen sich die Speicher bis zum kommenden Winter wieder füllen. Doch zu welchem Preis?
Dieser hängt ganz wesentlich von der Entwicklung des Ukraine-Krieges ab. Kommt es zu einem Waffenstillstand oder sogar Frieden, werden die Erdgaspreise deutlich sinken, ansonsten wohl weiter steigen. Von daher ist es schwer nachvollziehbar, dass der mögliche nächste Kanzler Friedrich Merz (CDU) aktuell nur über die Aufrüstung Deutschlands spricht und nicht auch darüber, wie Deutschland einen möglichen Friedensprozess in der Ukraine unterstützen will und kann. Das ist nötig – auch im eigenen Interesse.
Zudem muss die deutsche Industrie entlastet werden. Die Gasspeicherumlage ist ein wesentlicher Faktor, warum energieintensive Chemieunternehmen international nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Wenn Union und SPD die Industrie und die Arbeitsplätze erhalten wollen, dann muss die Umlage gestrichen werden.
Im Wahlkampf war bei Merz viel die Rede davon, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Die Abgabenlast sollte sinken. Jetzt muss die CDU liefern.
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