Höhere Gehälter Streik am Flughafen Leipzig/Halle: Sonntag und Montag drohen 100 Flüge auszufallen
Es ist der dritte Warnstreik in diesem Jahr. Zum Ferienbeginn in Sachsen legt die Gewerkschaft Verdi den mitteldeutschen Flughafen lahm.
Schkeuditz/DPA/MZ - Schkeuditz/dpa/MZ. Es ist der dritte Warnstreik innerhalb weniger Wochen: Die Passagiere an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden müssen am Sonntag und Montag mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG zu einem Ausstand aufgerufen. „Es ist mit massiven Beeinträchtigungen im Passagierverkehr zu rechnen“, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers am Freitag.
Kürzungen sind vom Tisch
Laut Verdi ist man von einer Einigung bei den Tarifverhandlungen noch weit entfernt. „Die Streiks haben ihre Wirkung nicht verfehlt“, erklärte Verhandlungsführer Paul Schmidt. Die meisten Kürzungsforderungen der Arbeitgeber seien vom Tisch. „Das muss jetzt auch noch für den Rest gelten. Gleichzeitig liegt das Angebot für die Einkommen immer noch sehr weit hinter unseren Erwartungen. Mit den vorgelegten Zahlen würde weder die Inflation ausgeglichen noch der Anschluss an andere Flughäfen erreicht werden.“ Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 650 Euro für 2024 sowie eine Inflationsausgleichszahlung von 3.000 Euro. Die Arbeitgeber hätten ein Plus von 330 Euro in den kommenden drei Jahren und eine Inflationsausgleichsprämie von 2.200 Euro in diesem Jahr angeboten, erläuterte Verdi. Vom Streik sind laut Flughafenbetreiber etwas mehr als 100 Flüge in Leipzig/Halle und Dresden betroffen.
Betreiber kritisiert Ausstand
„Zuletzt war bei den Warnstreiks der komplette Passierverkehr zum Erliegen gekommen“, betonte der Sprecher. Der Warnstreik mache Urlaubspläne Tausender Passagiere zunichte. Das am Donnerstag vorgelegte, verbesserte Angebot enthalte vor allem für die Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen eine überdurchschnittliche Lohnsteigerung, erläuterte der Sprecher. „Dieses Angebot geht an die finanzielle Belastungsgrenze unseres Unternehmens.“ Es sei vereinbart worden, die Gespräche Ende Februar fortzusetzen. „Vor diesem Hintergrund ist ein solch massiver Streik absolut unverständlich und Passagieren wie auch Airline-Kunden schwer vermittelbar.“