Rohstoffe Einst abgewickelt: Kali-Bergbau soll nach Nordthüringen zurückkehren
Die Schließung des Kaliwerks Bischofferode vor 30 Jahren gilt bis heute als Symbol für den Ausverkauf des Ostens. Nun soll der Bergbau in Nordthüringen fortgesetzt werden. Grund zur Hoffnung.

Bischofferode/MZ - Das Stück Hartsalz ist mehr als faustgroß, leicht rötlich, durchzogen von weißen Äderchen. Als wäre es marmoriert. „Wie ein Stück rohes Fleisch“, sagt Babette Winter, die es auf den Tisch vor sich gelegt hat. Das Salz kommt tief aus der Erde unter Bischofferode, Nordthüringen. Es ist der Stoff, der dem 1.700-Einwohner-Ort im Eichsfeld für Jahrzehnte Arbeit gab, Brot und bescheidenen Wohlstand. Der Stoff, der für Träume stand und für Hoffnungen, die jäh zerplatzten, als das Kalibergwerk Bischofferode vor 30 Jahren, am 31. Dezember 1993, endgültig dicht gemacht wurde. Über Monate hatten die Kali-Kumpel protestiert, sie waren in den Hungerstreik getreten. Vergeblich. Ihr Werk, ihre Jobs, hatten sie nicht retten können.