Weihnachtsbäume Weihnachtsbäume: Nordmanntanne für 30 Euro pro Meter

Magdeburg/dpa. - Etwa 70Prozent der Bäume werden in Deutschland gerodet, der Rest wird meistaus Dänemark importiert. Wichtige Anbaugebiete für den Weihnachtsbaumsind laut SDW Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen undNiedersachsen. Mit nur fünf Prozent kommt nur eine geringe Mengedirekt aus dem Wald, meist werden sie Bäume auf riesigen Plantagenangebaut. Wer allerdings selbst Hand anlegt, kann sparen.
Der Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt appelliert an dieVerbraucher, auf Bäume aus heimischer Herkunft zurückzugreifen undsich vorher zu informieren, wo sie verkauft werden oder selbst ausdem Wald geholt werden können. «Bäume, die beispielsweise anSupermärkten angeboten werden, sind schon vor Wochen geschlagenworden», sagt Verbandsgeschäftsführer Raban Schmid-Mölholm. «Dadurchfangen sie oft noch während der Weihnachtszeit an zu nadeln.» Warumes erneut zu Preissteigerungen im Handel kommt, kann Schmid-Mölholmnicht sagen.
SDW-Sprecher Jens Stengert kennt drei Begründungen, die für dieTeuerung bei den Weihnachtsbäumen angeführt werden. «Es sind zumeinen die gestiegenen Energie- und Lohnkosten und zum anderen gab esin Dänemark Reduzierungen bei den Anbauflächen durch Veränderungen inder Förderpolitik», sagt er. «Letzteres hat weniger Bäume und damiteinen höheren Preis zur Folge.»
Nach Angaben des Naturschutzbundes NABU ist jeder vierte derdeutschlandweit 28 Millionen Weihnachtsbäume importiert. Wer ohneschlechtes Gewissen einen festlich geschmückten Nadelbaum genießenwill, sollte auf Bäume aus sogenannter Durchforstung zurückgreifen.Dabei handelt es sich meist um heimische Fichten, die ausBewirtschaftungsgründen geschlagen wurden. Echte Öko-Weihnachtsbäumebietet das Forstamt Naumburg an. Am dritten Adventswochende könnensie vom künftigen Besitzer geschlagen werden.
In Wippra im Landkreis Mansfeld-Südharz können sich Interessierteam 12. Dezember mit Axt und Säge in den Wald aufmachen, um sich einenBaum zu schlagen. «Es ist ein Erlebnistag für die ganze Familie»,sagte Ina Freisinger vom örtlichen Forstamt. «Jährlich kommen rund300 Besucher.» Familien entscheiden sich Freisinger zufolge für dieBlaufichte oder die normale Harzfichte. Bei der Rodung und demVerpacken helfen fachkundige Waldarbeiter. Die Preise liegen zwischen5 und 25 Euro - je nach Größe und Baumart.
Auch Förster Norbert Fürstenberg veranstaltet am 12. Dezembereinen Weihnachtsbaumtag. Direkt am Forsthaus Bodenschwende beiSangerhausen bietet er seit mehr als zehn Jahren Blaufichten,Coloradotannen und Nordmanntannen an. «Bei mir kosten alle Fichten 10Euro und alle Tannen 20 Euro», sagt er. «Die Größe spielt keineRolle.» Jedes Jahr kommen bis zu 400 Menschen an das Forsthaus,zwischen 100 und 200 Bäume werden verkauft. «Die meisten kommen auchwegen der Atmosphäre», sagt Fürstenberg. Und die wird den Besuchernmit einem kleinen Weihnachtsmarkt, Essen und Trinken und natürlichdem Weihnachtsmann persönlich versüßt.