Verschwundenes Baby Verschwundenes Baby: Massengentest soll bei Suche nach Felix helfen

Dresden/dpa. - Die Untersuchung würde auf den gesamten Bereich dersowjetischen Streitkräfte in der DDR zu jener Zeit ausgedehnt, sagteder Sprecher der Staatsanwalt Dresden, Christian Avenarius, amFreitag. Die Ermittler gehen davon aus, dass Angehörige dersowjetischen Armee ihr krankes Kind gegen Felix ausgetauscht haben.Er bezog sich dabei auf ein entsprechendes Angebot der russischenSeite. Bislang erstreckten sich die Nachforschungen nur auf Dresdenund die Umgebung.
«Die Russen sind noch hilfsbereiter als vorher», sagte Avenarius.Darüber sei er sehr froh. Laut einem Bericht der «DresdnerMorgenpost» ist in Russland ein Massen-Gentest an 1500 Personengeplant, um Felix ausfindig zu machen.
Bislang ging es um fünf Männer, durch die sich die ErmittlerHinweise zum Verschwinden von Felix erhofften. Nun werde sich dieZahl der zu untersuchenden Personen wesentlich vergrößern, sagteAvenarius. Bei den fünf Männern könnte es sich um das Kind handeln,das die sowjetischen Eltern zurückließen. Auf ihre Spur waren dieErmittler mit Hilfe von Akten aller Kinder gekommen, die 1983/84 imRaum Dresden geboren wurden.
Felix war am 28. Dezember 1984 aus einem Kinderwagen entführtworden, während seine Eltern im damaligen Centrum-Warenhauseinkauften. Als wenige Tage später ein krankes Findelkind in derDresdner Neustadt entdeckt wurde, erhärtete sich der Verdacht, dassAngehörige der Sowjetarmee ihr Kind ausgetauscht haben könnten. EineSonderkommission wurde zu DDR-Zeiten gestoppt, als alle Spuren in dieKaserne der Sowjetstreitkräfte führten.