Urnengräberfeld bei Allstedt Urnengräberfeld bei Allstedt: Archäologen untersuchen Beigaben eines germanischen Kriegergrabes

Halle (Saale) - Rund 2000 Jahre alte Grabbeigaben eines germanischen Kriegers werden derzeit im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle untersucht. „Erstaunlich ist der gute Erhaltungszustand der einzelnen Teile“, sagte Chef-Restaurator Christian-Heinrich Wunderlich. „Alle Stücke sind aus Eisen. Dazu kommt ein verschmolzener, kleiner Brocken Silber, der vermutlich ein Bestandteil der Schildverzierung war.“
Die Grabbeilagen waren in einer etwa 35 Zentimeter hohen, schwarzen Keramikurne deponiert worden. Die Urne ist Teil eines Gräberfeldes, das im Oktober 2013 in Allstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) im Block, also im Ganzen, aufwendig geborgen wurde. Zehn Urnen werden jetzt in mühevoller Kleinarbeit aus dem Block gelöst, untersucht und restauriert.
Zu den Beigaben gehörten auch eine Lanzenspitze, ein langes Messer, ein Lanzenschuh, eine Schere, ein Wiegemesser und sechs Eisennägel. „Der eiserne Lanzenschuh gehörte an das andere Ende der Lanze und ist nicht ganz so häufig zu finden“, sagte Archäologe Arnold Muhl. Der Krieger habe zur Mittelschicht des Germanenverbandes gezählt. Er sei Teil der Menschengruppe gewesen, aus der sich im Laufe des ersten Jahrhunderts der Stamm der Hermunduren herausgebildet habe. (dpa)
