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Ungewöhnliche Kindernamen in Sachsen-Anhalt Ungewöhnliche Kindernamen in Sachsen-Anhalt: Standesämter prüfen Namen wie "Keysen" oder "Svava"

16.01.2014, 09:53
Zwei Zettel mit den ungewöhnlichen Kindernamen "Kaysen" und "Svava" an einer Puppe.
Zwei Zettel mit den ungewöhnlichen Kindernamen "Kaysen" und "Svava" an einer Puppe. dpa Lizenz

Halle (Saale)/Zeitz/dpa - Ob „Mio“, „Kaysen“ oder „Milan Ruven“ - in den vergangenen Jahren sind immer wieder ungewöhnliche Vorschläge für Kindernamen auf den Bürotischen der Behörden gelandet, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Doch die Standesbeamten entscheiden nicht allein über Eintrag oder Ablehnung. In kniffligen Fällen bietet die Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Hilfe an. Sie prüft den Angaben zufolge unter anderem, ob der Name eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden kann oder ob sich überhaupt ein Vornamencharakter erkennen lässt.

„Wenn das Institut den Namen nicht akzeptiert, müssen die Eltern einen Nachweis bringen“, sagte eine Sprecherin des Standesamts in Stendal. Wenn keiner erfolge, Mutter und Vater dennoch auf dem Wunsch beharren, könnte es bis ans Gericht gehen. „Aber bislang gab es keine Streitigkeiten.“

Ungewöhnlicher Name musste von Namensforschern in Leipzig abgesegnet werden

Unsicher seien sich die Standesbeamten in Zeitz schon das eine oder andere Mal gewesen, sagte Stadtsprecher Thomas Sagefka. So wollten Eltern etwa ihren Jungen den Namen „Kaysen“ geben. Mama und Papa ließen sich den Namen von einem Institut in Leipzig absegnen. Das Standesamt willigte ein, nachdem der Nachweis auf dem Tisch lag. Und im Land kursieren noch weitere außergewöhnliche Namen wie etwa die Jungennamen „Alvar Vanja“, „Milan Ruven“ und „Mio“ oder die Mädchennamen „Svava“, „Elleny“ und „Cadence Jules“. Alle seien akzeptiert worden, hieß es bei den zuständigen Standesämtern.

Inoffizielle Liste der beliebtesten Namen

Jährlich erstellt der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg eine Hitliste mit den beliebtesten Vornamen. Im vergangenen Jahr seien in Sachsen-Anhalt Mia, Emma und Hanna/Hannah die Favoriten bei den Mädchen gewesen. Ben, Paul und Finn/Fynn seien die beliebtesten Jungennamen.

Die beliebtesten Namen im Land seien schlicht gehalten, bestätigte Sagefka den Trend auch für die Stadt Zeitz. Hier rangierten Sophie, Marie und Emma/Charlotte bei den Mädchen und Leon, Luca sowie Ben bei den Jungen im vergangenen Jahr ganz oben. Die wenigen untypischen Wünsche wie „Elleny“ hätten häufig einen internationalen Einschlag.

Das Schild von einem Standesamt: Manche Eltern wollen für ihr Kind einen ausgefallenen Namen. Wenn dieser eine Belastung werden könnte, dann greift das Standesamt ein.
Das Schild von einem Standesamt: Manche Eltern wollen für ihr Kind einen ausgefallenen Namen. Wenn dieser eine Belastung werden könnte, dann greift das Standesamt ein.
dpa Lizenz