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Thüringen Thüringen: Flughafen Altenburg will hoch hinaus

18.09.2007, 18:33
Eine Ryanair-Maschine hinter einem „Follow me“-Trabi des Thüringer Regionalflughafens Altenburg-Nobitz. (Foto: dpa)
Eine Ryanair-Maschine hinter einem „Follow me“-Trabi des Thüringer Regionalflughafens Altenburg-Nobitz. (Foto: dpa) Zentralbild

Altenburg/ddp/MZ/sth. - Der Flugplatz Altenburg-Nobitz soll bis 2015 zum größten Billigflieger-Flugplatz in Mitteldeutschland ausgebaut werden. Bis dahin könnte sich die Zahl der Passagiere von 130 000 auf 500 000 Gäste pro Jahr erhöhen, sagte Richard Klophaus vom Zentrum für Recht und Wirtschaft im Luftverkehr am Dienstag in Erfurt. Er präsentierte eine von der Flugplatz Altenburg-Nobitz GmbH in Auftrag gegebene Studie. Nach Angaben des Altenburger Landrates Sieghard Rydzewski (parteilos) müssten in den Ausbau 6,4 Millionen Euro investiert werden.

Der Studie zufolge könnte sich die Zahl der Fluggäste gegenüber 2007 verfünffachen. Zudem könnte die Zahl der Arbeitsplätze rund um den Flugplatz von derzeit 883 auf 2 200 im Jahre 2015 steigen. Derzeit kommen die Hälfte der Passagiere aus Sachsen und ein Drittel aus Thüringen. Der Billigflieger Ryanair steuert Altenburg-Nobitz seit vier Jahren an. Neben London-Stansted wird seit dem Frühjahr auch Barcelona-Girona angeflogen.

Damit der Flugplatz schwarze Zahlen schreibt, müssten laut Flugplatz-Chef Jürgen Grahmann täglich fünf Linien fliegen. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Anfragen von Fluglinienbetreibern. Grund sei ein mögliches Nachtflugverbot für Passagiermaschinen in Leipzig / Halle und die zentrale Lage des Altenburger Flugplatzes. Die Flughäfen Dresden, Leipzig / Halle und Erfurt seien für Altenburg keine Konkurrenz, betonte Klophaus. Diese hätten keine Billigfluglinien. Zudem könnten die Passagiere in Altenburg-Nobitz rund um die Uhr starten. Für den Ausbau des Flugplatzes rechnet der Aufsichtsratsvorsitzende Sieghard Rydzewski mit einer Investitionszulage des Landes von vier Millionen Euro. Das Thüringer Verkehrsministerium prüft diese derzeit.

Die Mitteldeutsche Flughafen AG kritisierte die Ausbaupläne. Sie seien schädlich für die Region. Ihr würde Kaufkraft entzogen, wenn die Passagiere zum Einkaufen nach London oder Barcelona fliegen würden, sagte Sprecher Felix Zimmermann. Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) ist skeptisch: "Es sollte keine unnötige neue Konkurrenz zum Flughafen Leipzig / Halle aufgebaut werden." Es wäre verfehlt, so der Minister, in neue Kapazitäten zu investieren.