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Technik bei der Bahn Technik bei der Bahn: Ein Mammut macht Tempo

12.02.2003, 17:42
Schnellumbau-Maschine. (Foto: dpa)
Schnellumbau-Maschine. (Foto: dpa) dpa

Königsborn/MZ/gim. - Wenn es darauf ankommt, Bahngleise möglichst schnell zu erneuern oder zu sanieren, kann die Deutsche Bahn auch in Sachsen-Anhalt künftig auf ein "Mammut" zurückgreifen. Auf diesen Namen hat Wolfgang Scherz, Vorstandsmitglid der DB Netz AG, eine so genannte Schnellumbau-Maschine "SUM 314" in Königsborn (Kreis Jerichower Land) getauft. In dem Ort bei Magdeburg unterhält die Bahn einen Maschinenstützpunkt.

Das neue Gerät kann Bahngleise doppelt so schnell wie die bisher übliche Technik verlegen. Der 300Tonnen schwere und 83 Meter lange Koloss könne pro Stunde bis zu 350 Meter Gleise erneuern, schwärmte Scherz. Die Maschine kostet rund neun Millionen Euro.

Entwickelt wurde der schnelle Gigant in Zusammenarbeit der Firma Plasser & Theurer aus Österreich und der Deutschen Gleis- und Tiefbau GmbH (DGT), einer Tochter der DB Netz AG. Die Schnellumbau-Maschine besteht aus drei Teilen: dem Krantransportwagen, zwei Portalkränen zum Schwellentransport, dem Antriebswagen und dem Herzstück, der Arbeitsmaschine für den Umbau, die Verlegung und den Rückbau, die die Gleise in einer Art Fließband-Technik verlegt. Das hohe Tempo wird durch einen so genannten Zwei-Schwellen-Takt möglich. Das bedeutet, es werden immer gleichzeitig zwei Schwellen verlegt. "Dabei müssen die Abläufe auf die Zehntelsekunde genau stimmen" erklärte Klaus-Dieter Wolff, technischer Leiter der Niederlassung Maschinenpool der DGT in Königsborn. Eine Besatzung von zwölf Mitarbeitern könne damit bis zu 18 Schwellen pro Minute verlegen. Vorteile haben auch die Reisenden: Denn Streckensperrungen und Verspätungen können so reduziert werden.