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Sumpfbiber in Sachsen-Anhalt Sumpfbiber in Sachsen-Anhalt: Nutrias ziehen verstärkt auch in die Städte

04.05.2015, 06:43
Die junge Nutrias fühlen sich an den Flußufern wohl.
Die junge Nutrias fühlen sich an den Flußufern wohl. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Die Zahl der Nutrias im Land steigt. Das schließen Fachleute aus den Abschlusszahlen. Bis Ende 2013 seien knapp 980?der Sumpfbiber von Jägern erschossen worden, teilte das Landesverwaltungsamt mit. Im Vorjahr waren es rund 900, fünf Jahre zuvor knapp 470 Nager. Jäger versuchten, die Bestände der in Sachsen-Anhalt lebenden Tiere auf dem Vorjahresniveau zu halten. Leben zu viele Nutrias in einem Gebiet, werden sie erlegt. Genaue Zahlen zum Bestand der Nager gibt es allerdings nicht.

Vor allem im Norden gehört die Nutria mit ihren orangefarbenen Zähnen und dem schmalen Schwanz zum gewohnten Bild. Aber auch in Städten wie in Halle, Weißenfels oder Merseburg sind die Sumpfbiber entlang von Flüssen und Seen oft zu entdecken.

In Weißenfels kontrollierten Ordnungsbeamte wöchentlich die Ufer der Saale. Denn Spaziergänger füttern die wie eine Mischung aus Biber und Bisamratte aussehenden Tiere gern. Seit Jahren herrscht jedoch ein striktes Fütterungsverbot. Denn liegengebliebene Obststücke und Brotkrümel locken Ratten an. Auch an der Luppe, der Salza oder am Gotthardsteich in Merseburg tauchen die Tiere immer wieder aus dem Wasser auf, sagte eine Sprecherin des Saalekreises. Die Gewässerböschung sei stellenweise unterhöhlt. Ähnlich ist es in Halle. Vor allem am Mühlgraben in der Nähe der von Spaziergängern beliebten Peißnitz graben sich die Nager durch das Ufer, teilte ein Stadtsprecher mit.

Die Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Farmen des auch Sumpfbiber genannten Nagers in Deutschland. Wegen ihres Felles und des Fleisches schrumpfte der Bestand in Notzeiten. Heute sind die Tiere bundesweit verbreitet. (dpa/mz)